Menschenrechts-YouTube

Die Untaten von Despoten, Paramilitärs und Folterern bleiben heute selten lange geheim – das ist die schöne Seite der technologischen Revolution. Nun wollen Menschenrechtsaktivisten aus New York eine ehrgeizige Idee verwirklichen: Mit einem Netzwerk, für das die modernen Video-Portale als Vorbild dienen, wollen sie Menschenrechtsverletzungen auf der ganzen Welt anprangern.

 

Die Untaten von Despoten, Paramilitärs und Folterern bleiben heute selten lange geheim – das ist die schöne Seite der technologischen Revolution. Nun wollen Menschenrechtsaktivisten aus New York eine ehrgeizige Idee verwirklichen: Mit einem Netzwerk, für das die modernen Video-Portale als Vorbild dienen, wollen sie Menschenrechtsverletzungen auf der ganzen Welt anprangern. „Wir wollen ein YouTube für Menschenrechte sein“, sagt Gillian Caldwell, die ihren Anwaltsjob an den Nagel gehängt hat, um sich ganztägig der Initiative „Wittness“ („Zeuge“) widmen zu können. Ein erster Pilot ist bereits online. Darauf sind Videos von Übergriffen chinesischer Polizisten gegen Protestierende zu sehen, Angriffe auf eine Frauendemonstration in Ägypten, Polizeigewalt in Los Angeles und ein Interview mit misshandelten Gewerkschaftern aus Zimbabwe. Auch ehemalige Guantanamo-Häftlinge kommen zu Wort. Im Vollbetrieb soll es möglich sein, dass jeder von jedem Ort der Welt Bilder hochladen kann – egal ob von der Digicam oder vom Videohandy. Allerdings besteht Sorge, dass die Homepage des Schreckens auch Voyeure anlockt, die die Gewaltszenen einfach geil finden. „Leider kaum zu vermeiden, dass wir in dieses Minenfeld treten“, sagt Witness-Aktivistin Caldwell. Näheres hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.