Donnerstag, Kreisky-Forum: Gisela Burckhardt über Zwangsarbeit zu Billiglöhnen in der globalen Textilindustrie

Donnerstag, 21. Mai, 19 Uhr: Gisela Burckhardt im Kreisky-Forum über Edle Labels, Billige Mode.

Eines wissen wir alle, auch wenn wir gelegentlich die Gedanken daran verdrängen: Die billigen Klamotten, die wir kaufen, können nur deshalb so billig sein, weil sie unter unmenschlichen Bedingungen, in stickiger Enge von Menschen produziert werden, die für endlose Arbeitszeiten einen Hungerlohn bekommen. Was aber nicht so bekannt ist: bei teuren, edlen Marken ist das nicht sehr viel anders.

Die deutsche Aktivistin und Autorin Gisela Burckhardt hat genau recherchiert, unter welchen Bedingungen Marken wie Tommy Hilfinger, Hugo Boss und andere ihre Produkte herstellen. Die Ergebnisse ihrer Recherche hat sie in ihrem Buch zusammengefasst:

TODSCHICK. EDLE LABELS, BILLIGE MODE – UNMENSCHLICH PRODUZIERT

Hier ein paar Takte aus dem Klappentext:

Es ist ein verhängnisvoller Irrtum: Wenn wir Markenmode kaufen, glauben wir, der höhere Preis sei durch eine bessere Qualität gerechtfertigt – auch bei den Produktionsbedingungen. Für die Edelmarken sterben doch bestimmt keine Textilarbeiterinnen in Bangladesch … Falsch! Auch teure Modelabels lassen ihre Ware unter erbärmlichsten Bedingungen fertigen. Hauptsache billig, selbst wenn es Menschenleben kostet. Ein Buch über das dunkle Geheimnis edler Modemarken – Anklage und Hoffnung zugleich, denn wir können die Textilfirmen zu verantwortlichem Handeln zwingen!

In einem Interview zu dem Buch räumt die Vorstandsvorsitzende des feministischen Netzwerks FEMNET noch mit einigen anderen Mythen auf:

Würde die Kleidung in deutschen Geschäften teurer, wenn die Arbeiterinnen in den Produktionsländern doppelten Lohn bekämen?
Burckhardt: Der Lohnanteil am Verbraucherpreis Textilien liegt im Umkreis von wenigen Prozent. Daran sieht man, dass selbst eine Verdoppelung kaum Auswirkungen hätte. Außerdem könnte Hugo Boss die Preise stabil halten und den Arbeiterinnen höhere Löhne aus seinem Gewinn bezahlen. Schließlich betrug die Umsatzrendite im vergangenen Jahr 23 Prozent.

Am kommenden Donnerstag habe ich Gisela Burckhardt in meiner Reihe „Genial dagegen“ im Kreisky Forum zu Gast. 

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