Warum die „Argumente“ der CETA-Fans falsch sind

Die Ceta-Fans bringen für Freihandelsabkommen nur simple, populistische Argumente vor, ohne sich auch nur ein wenig makroökonomischen Forschungen von Wirtschaftswissenschaftern zu stellen. Aber sogar viele Kritiker von Freihandelsabkommen betonen, nicht gegen Freihandel, sondern nur gegen die Privilegierung großer Konzerne zu sein, da ja „internationaler Handel allen Beteiligten“ nütze. Aber ist das wirklich der Fall? Der Ökonom Robert Brenner jedenfalls legt den Schluss nahe, dass eine Globalisierung, bei der letztlich Volkswirtschaften miteinander Handel treiben, die alle das Gleiche produzieren, keine Effizienzgewinne generieren wird, sondern einem Wettlauf nach unten gleichkommt. Der Forscher Dani Rodrik wiederum macht eindeutig klar, dass es, selbst wenn es zu Wohlstandsgewinnen kommt, in allen Gesellschaften Gewinner und Verlierer gibt. Jeffrey Sachs schließlich, der frühere Posterboy der Globalisierung, meint heute, dass man einfach nicht sagen kann, Freihandelsabkommen seien „nützlich“ – das hängt nämlich seiner Meinung davon ab, ob sie von einer klugen Fiskalpolitik begleitet würden. Da nicht zu erwarten sei, dass die Staaten eine solche vernünftige Wirtschaftspolitik betreiben werden, lehnt er bis auf weiteres neue Freihandelsabkommen ab. Und welche Gegenargumente führen nun die Freihandelspropagandisten ins Treffen?

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2 Gedanken zu „Warum die „Argumente“ der CETA-Fans falsch sind“

  1. Schöner Artikel. Nur kam die Makroökonomik vielleicht doch ein bisschen zu kurz…
    Mal angenommen, wir haben kein Problem damit, dass die „Gewinner“ des Freihandels überproportional profitieren. Es gibt halt winner und loser und das muss auch so sein. Das Dumme ist nur:
    Die winner sind netto-Sparer. Sie geben als Gruppe weniger aus, als sie verdienen, und dieses Missverhältnis ist umso ausgeprägter, je reicher sie sind. Sie brauchen also Abnehmer für ihr Kapital, die die ersparte Kaufkraft stellvertretent ausgeben, sei es für Konsum oder Investitionen.Und da kommen die Verlierer ins Spiel.Kurz gesagt: Ohne deren Verschuldung gibt es weder genügend Investitionen noch Konsum. Dummerweise sind auch die Unternehmen genau wie die Staaten zu Nettosparern mutiert, bleibt also der Konsum der loser. Und ohne den bleiben die Gewinner auch nicht auf der Gewinnerstrasse..Nur ist das mit den Verlierern so eine Sache: Sie können auf Dauer nicht zurückzahlen. Wer jetzt an Subprime oder an unsere PIIGS denkt, liegt völlig richtig.
    Bekanntlich wurde das Problem hüben wie drüben „gelöst“, in dem man die Gläubiger rettete. Und die Verlierer? Die müssen sparen. Nennt sich Austerität.
    Wer unter diesen Bedingungen die weltweite Konkurrenz noch weiter verschärfen will, ist schlichtweg wahnsinnig. Aber das ist anscheinend the new normal.
    Schönes Wochenende,
    Jens

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