Von Moslems umzingelt

Zum paranoiden Stil der Abendlandverteidiger. Die rechten Moslemhasser sind in Abwehrstellung: Es soll versucht werden, echauffieren sie sich, jede Kritik am Islam zu verbieten. Und ein paar nützliche Idioten von links bis linksliberal springen ihnen auch noch bei und sagen, die These von der „geistigen Mittäterschaft“ sei Unsinn. Aber niemand will die „Islamkritik“ verbieten. Ein der Aufklärung verpflichteter Kritiker jeder Religion – und damit auch des Islam – wird sich nicht einmal angesprochen fühlen, wenn die Verbindungen zwischen Antimuslimismus, FPÖ und anderen Rechtspopulisten und dem Attentäter von Norwegen thematisiert werden. Denn er hat mit denen nichts zu tun, wenn er ein Religionskritiker ist, der der Aufklärung verpflichtet ist (einen tollen Artikel zu diesem Komplex gibt es hier). Im übrigen will ich überhaupt nichts verbieten. Nicht einmal die Hetze der Moslemhasser. Ich will nur, dass man diese politische Position in etwa so respektabel ansieht wie die Ansichten eines Maoisten nordkoreanischer Spielart: Als Ansicht, die schon geäußert werden darf, aber von der jeder weiß, es ist die Ansicht eines Spinners. Und niemand würde sie ernst nehmen. 

Um die Diskussion ein bisschen intellektuell zu grundieren hier ein Kapitel meines Buches „Politik der Paranoia“ aus dem Jahre 2009.  

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On Tour

Diese Woche mache ich mich auf eine kleine Lesetour durch Deutschland. Die Termine:

 

HAMBURG – Dienstag, 12. 5.2009, 19 Uhr: Politik der Paranoia. Lesung und Präsentation. Kulturhaus 73, Schulterblatt 73

 

BERLIN – Mittwoch, 13.5.2009, 19.30 Uhr: Politik der Paranoia. Lesung und Diskussion mit Jan Korte (MdB „Die Linke“). tazcafe, Rudi Dutschke Straße 23

 

SCHNEEBERG – Donnerstag, 14.5.2009, 19 Uhr: Politik der Paranoia. Lesung und Präsentation. Kulturzentrum Goldne Sonne, Fürstenplatz 5

 

WEIMAR – Freitag, 15.5.2009, Politik der Paranoia. Lesung und Präsentation. Stadtbibliothek Weimar.

 

Jetzt erschienen: „Politik der Paranoia – Gegen die neuen Konservativen“


paranoia.JPGPolitik der Paranoia

Gegen die neuen Konservativen

 

Robert Misik schickt mit einem leidenschaftlichen Plädoyer die neokonservative Ideologie ins Museum der großen Irrlehren.

 

„Bei Robert Misik können Sie nachlesen, wie man den modernen Konservativismus in seine Einzelteile zerlegt“ Stephan Hebel, Frankfurter Rundschau

 

„Fulminant“ WDR 3, Resonanzen

 

„Brillant“ The Gap

 

„Robert Misik hat das Buch zur Zeitenwende geschrieben … Dieses Buch macht mich sehr froh“ Spreeblick.de

 

„Ebenso leidenschaftlich wie fundiert… Eine Anleitung zum besser-, nein: richtigmachen“ Fritz Ostermayer, „Im Sumpf“, Radio FM 4

 

„Brillant geschriebene Polemik … Ein vergnüglich zu lesendes, höchst aktuelles Buch“ profil

 

„Klug“ Oliver Pink, Die Presse

 

„Lesenswert. Vermag zu überzeugen“ Kontext, Radio Ö1

 

„Überzeugend“ Deutschlandradio Kultur

 

„Obwohl er bedauerlicherweise an einer völlig therapieresistenten marxistoiden Neigung leidet, ist Misik ein intelligenter (und noch dazu vernüglich zu lesender) Autor, was ja … recht ungewöhnlich ist“ Christian Ortner, Die Presse

 

„Österreichs bester BloggerMartin Blumenau, FM-4

 

„Robert Misik hat in einigen punkten sehr recht . einen wesentlichen fehler begeht er meiner ansicht nach. er denkt, er hat immer recht.“ EnlageYourPen

 

Eine Debatte des Buches aus sozialdemokratischer Sicht gibt es hier bei der SektionAcht dere SPÖ.

 

„Worte können die Welt verändern. Sie können das Beste in den Menschen hervorholen, aber auch niedrigste Instinkte schüren. Die neokonservativen Ideologen wissen das seit langem, und sie haben vierzig Jahre harte Arbeit investiert, um die Dominanz im Meinungsstreit zu erlangen. Es ist an der Zeit – und wir haben auch die historische Chance -, dass diese Ideologie ihre letzte Ruhe dort findet, wo sie längst schon hin gehört: ins Museum der Irrlehren.“

 

Der neue Konservativismus schildert den Werteverfall in den grellsten Farben. Dabei widerspricht er sich so herzerweichend, dass es oft richtiggehend drollig ist.

 

Die neuen Konservativen sind besessen von der Idee eines „Kampfes der Kulturen“, in dem man mit militärischer Entschlossenheit vorgehen muss. Sie sind, was immer sie sich subjektiv einbilden mögen, eine Gefahr für die Freiheit, den Frieden und die Liberalität.

 

Weil der Sozialstaat die Menschen in einem Sicherheitswattebausch verweichliche, muss er abgeschafft werden, um den moralischen Verfall des Volkes zu stoppen, meinen die neuen Konservativen. Sie wollen die Härte ins Leben zurückbringen – wohlgemerkt, ins Leben der Anderen.

 

Die Verteidigung gesellschaftlicher Ungleichheiten ist das Herzstück der konservativen Ideologie. Doch die Ungleichheit ist, anders als die konservativen Prediger uns Glauben machen wollen, keineswegs nützlich. Ungleichheit schadet. Wenn viele Menschen nur geringe Lebenschancen haben, hat das negative Auswirkungen – auf diese Menschen, aber auch auf uns alle. Dass der Eigennutz des Einzelnen nützliche Auswirkungen zeitigt, werden im Lichte des globalen Finanzcrash wohl nur mehr Phantasten behaupten.

 

„Dass rücksichtsloser Egoismus in moralischer Hinsicht falsch ist, wussten wir schon; jetzt wissen wir, dass er auch in wirtschaftlicher Hinsicht falsch ist“. Franklin D. Roosevelt

 

Rezensionsexemplare für die Presse gibt es beim Aufbau-Verlag. Kontakt mit dem Autor: robert@misik.at.

 

 

Wenn Sie das erste Kapitel als Leseprobe sehen wollen, klicken Sie bitte unten.

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„Deutschland ist ein bißchen seltsam“

Die Kollegen von Magazin „Fazit“ haben in ihrer jünsten Ausgabe ein sehr umfangreiches Interview mit mir. Im Layout zu lesen ist es hier. Eine Langfassung findet sich im empfehlenswerten Onlineportal JUKreiz.

 



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Foto: Viktoria Fahrenleitner

Herr Misik, 200 Jahre Darwin werden ausgiebig von der Publizistik gefeiert. Welche Bedeutung hat heute noch das Recht des Stärkeren?
Es ist schon einmal ein Fehler, naturwissenschaftliche Erklärungen auf die Gesellschaft zu spiegeln. Aber selbst in der Naturwissenschaft hat Darwin ja nicht vom Recht des Stärkeren, sondern vom „Survival of the fittest“ gesprochen. Und das ist der, der sich am besten an die Umweltbedingungen angepasst hat.

Wer ist der Fitteste? Jener, der am meisten Geld anhäufen kann und sich, kombiniert mit Wissen, damit die meisten Möglichkeiten eröffnet?

Naja, sagen wir es so: Bill Gates ist ein reicher Mann und hat sich im Kampf „Jeder gegen jeden“ durchgesetzt und viel Geld angehäuft. Dazu kommt eine kooperative Kompetenz. Bill Gates hat eine Technik vorgefunden, die eine kluge Generation bereitgestellt hat: das Internet. Das hat er produktiv für sein Geschäft genutzt. Kooperativ kombiniert, wenn man so will. Er gehört zu den „Fittesten“, weil er Konkurrenz und Kooperation am klügsten kombiniert hat.

Aber Microsoft ist im Vergleich zu Open Source kein Beispiel für kooperative Zusammenarbeit.
Das ist richtig, Open Source ist es nicht. Aber die Illusion eines reinen Selfmademan ist auch falsch. Keiner ist ein reiner Selfmademan, sondern einer, der nutzt, was es schon gibt.

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Streitgespräch: Robert Misik, Christian Ortner, Marie Ringler

Über mein Buch „Politik der Paranoia. Gegen die neuen Konservativen“ kann man ja schön streiten. Aber auf eine Debatte freue ich mich besonders: Kommenden Montag diskutiere ich in den Büchereien Wien mit Christian Ortner, Österreichs smartesten Neocon, und Marie Ringler, der Kultursprecherin der Wiener Grünen. Moderiert wird das ganze von Corinna Milborn.

Hauptbücherei am Gürtel, Urban Loritz Platz. 1070 Wien. Montag, 27. April, 19 Uhr.

Politik der Paranoia auf der NDR-Bestenliste

Die NDR-Bestenliste ist so etwas wie die Hitparade der Sachbücher – sie wird schließlich von den renommiertesten Sachbuchredakteuren (s.u.) erstellt. Umso schöner, dass sich „Politik der Paranoia“ ex aequo mit dem Briefwechsel zwischen Adorno und Kracauer auf Platz zehn findet.

Die gesamte Liste bitte unten klicken.

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Christian Ortner in der „Presse“ über „Politik der Paranoia“

Christian Ortner ist „ASM“ – „Austrias Smartest Neocon“ -, dementsprechend gespannt war ich auf seine Kolumne in der „Presse“ über mein Buch „Politik der Paranoia“. Here it is:

Obwohl er bedauerlicherweise an einer völlig therapieresistenten marxistoiden Neigung leidet, ist Misik ein intelligenter (und noch dazu vergnüglich zu lesender) Autor, was ja eine contradictio in se und daher recht ungewöhnlich ist…

Mehr hier.

ÖVP-Denker über „Politik der Paranoia“

Gott sei dank, zumindest auf die ÖVPler ist noch Verlass. Christian Moser aus der Denkstube „Politische Akademie“ nimmt sich in der katholischen Wochenzeitung „Die Furche“ mein Buch „Politik der Paranoia“ gleich auf einer ganzen Seite vor.

„Robert Misiks Buch ist weder ärgerlich noch gefährlich, in seiner pennälerhaften Rotzigkeit und mit seinem Dringlichkeitsgestus sogar bisweilen erheiternd. …Den (Neo-)Konservativismus aber gleich ins Museum der Irrlehren verbannen zu wollen, wie Misik das tut, zeugt von befremdlichem, ja totalitären Hochmut“.

Totalitär? Naja, ich will ja nicht sagen, das klinge ein wenig paranoid. 

Die ganze Rezension gibt es in der Furche – leider bisher nicht online.