Heute: Keine Frei-Räume für politische Bewegung?

Heute diskutiere ich im „Politischen Café“ der VHS Alsergrund zum obigen Thema:

Teilnehmer: Helga Hiebl, WUK – Verein zur Schaffung offener Kultur- und Werkstättenhäuser
Jutta Kleedorfer, Stadt Wien, Projekt einfach – mehrfach
Chrisoph Laimer, dèrive – Zeitschrift für Stadtforschung
Robert Misik, Journalist und Schriftsteller
Dieter Behr, Nicole Raab, TÜWI –  Kulturbeisl und Verein für
Kommunikation, Interaktion und Integration

Wann: Mi., 03. Dez. 2008, 19:00 Uhr
Wo: Café der Volkshochschule Alsergrund, Galileigasse 8, 1090 Wien
Moderation: Sabine Gruber

FS Misik Folge 53: Gibt’s einen Plan gegen die Krise, Herr Schieder?


Mit einem neuen Finanzministeriumsteam geht Österreich in die schwerste Weltwirtschaftskrise seit den dreißiger Jahren: Agrarfachmann Pröll, Kirchenrechtler Lopatka und Andreas Schieder – er hat immerhin Volkswirtschaft studiert und in der wirtschaftspolitischen Abteilung der Arbeiterkammer gearbeitet. Robert Misik fragt ihn, was ein Konjunkturprogramm kann und was es nicht kann und ob wir vor einem harten Jahrzehnt stehen. Immerhin, so Schieders Antwort: Wie hart das Jahrzehnt wird, das können wir noch beeinflussen. Und: Für uns hängt alles von den Deutschen ab. Mal wieder.

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So arbeitet der Tod

Im Sommer 1995 starb mein enger Freund, der Schriftsteller Thomas Strittmatter in seiner Wohnung in Berlin. Wir wohnten damals übereinander. Im Jänner startet in Wien eine größere Retrospektive mit Arbeiten, Lesungen, Vorträgen von und über Thomas. Aus diesem Anlass hier schon einmal ein Text, den ich anlässlich Thomas‘ ersten Todestages 1996 in der Berliner Zeitung veröffentlicht habe.

 Viel Aufhebens hat er nicht gemacht um sein Leben. Thomas Strittmatter, der Dramatiker, Romancier und Drehbuchautor aus dem Schwarzwald, war am 29. August 1995 in Berlin gestorben. Abends, knapp vor neun, ist er im Bad seiner Wohnung in Prenzlauer Berg, Rodenbergstraße, Vorderhaus, vier Treppen rechts, umgekippt. Das Herz stand still, plötzlich. Eine späte und zugleich frühe Folge des Aortaklappenfehlers, an dem er seit Jugendtagen laborierte.

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Das Ende des Marktglaubens

Falter (Rubrik „Wiedergelesen), 26. November 2008. Als John Maynard Keynes 1936 seine „Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes“ veröffentlichte, war die Revolutionierung des ökonomischen Denkens längst im Gange. In den USA folgte Präsident Franklin D. Roosevelt mit seinem „New Deal“ schon „keynsianischen“ Prinzipien. Doch schon zehn Jahre davor, 1926, hat Keynes in seinem programmatischen Essay „Das Ende des Laissez-Faire“ sein Credo formuliert, das sich nach dem Krach von 1929 weltweit durchsetzen sollte und sich heute wieder brandaktuell liest: dass der „aufgeklärte Eigennutz“ keinesfalls zum allgemeinen Vorteil umschlage; ja, dass der Eigennutz „keineswegs immer aufgeklärt ist“; dass viele üble Dinge Resultat des Risikogeistes, der Unsicherheit, der Unwissenheit sind. Und dass man die Prosperität einer Gesellschaft nicht allein dem privaten Profitstreben überantworten dürfe. Keynes Motiv: Den Kapitalismus vor sich selbst zu retten.

 

John Maynard Keynes: The End of Laissez-Faire. In: Keynes: Essays in Persuasion. London, 1963

FS Misik Folge 52: Wir wollen Lehrer zum Knutschen!


Unser Bildungssystem ist ein Zwei-Klassen-System. Beinahe 30 Prozent der Erstmatrikulierten an den Universitäten haben selbst einen Papa als Akademiker, ergab eine gendermäßig nicht ganz politisch korrekte Studie. Diejenigen, deren Paps lediglich Pflichtschulabschluss hat, stellen nur 10 Prozent der angehenden Akademiker. Wessen Eltern arbeitlos sind, der hat dreifach höhere Chancen als der Durchschnitt, selbst nicht über den Pflichtschulabschluss hinaus zu kommen. Wie man diese Tragödie bekämpfen könnte, ist bekannt. Getan wird zu wenig. Stattdessen beschäftigen sich Provinzpädagogen mit dem Erlass von Kussverboten.

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Heute erreichte mich eine interessante Nachricht…

Folgendes gab am Abend Kunstministerin Claudia Schmied bekannt:

Den Staatspreis für Kulturpublizistik im Wert von 7.300 Euro erhält Robert Misik für sein „kultur- und gesellschaftskritisches Schaffen“ und seine Bücher wie „Genial dagegen“ und „Das Kult-Buch“. Der Publizist arbeitet und lebt in Wien. Er schreibt regelmäßig in DER STANDARD, im Falter, für profil und die Berliner „tageszeitung“ (taz) und analysiert in seinem wöchentlichen Videocast auf derStandard.at das aktuelle innen-, außen-, gesellschafts- und kulturpolitische Geschehen.

Zur Meldung auf derStandard.at.

FS Misik 51: Muss eigentlich immer alles „privat“ und „effizient“ sein?


Gerade wurden mit viel Steuergeld die wichtigsten globalen Banken gerettet – weil ein intaktes Finanzsystem ein „öffentliches Gut“ ist. Sollte das nicht ein Anlass sein, grundsätzlich darüber nachzudenken, dass es öffentliche Güter gibt, die wichtiger sind als das übliche privatwirtschaftliche Kostenminimierungskalkül?

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