Raus mit Sarrazin, aber schnell!

In Deutschland gibt’s jetzt ja wieder große Aufregung um Thilo Sarazin, dem neuen Idol der dortigen Neonazis. Der hat nämlich seine Vorurteile und Aggressionen gegen Türken und andere Moslems, die er schon einmal in einem Interview mit der Zeitschrift „Lettre“ kundtat, zu einem Buch ausgewälzt: „Deutschland schafft sich ab.“ Die Botschaft: Muslime sind dümmer. Erstens weil Intelligenz vererbbar ist („Wenn die im Durchschnitt weniger Intelligenten eine höhere Fertilität haben, sinkt die Durchschnittsintelligenz der Population“), und zweitens, weil Schulleistungen unter Türken etwa nicht sonderlich Prestigiös seien („ein kulturelles Problem“). Alles in allem führe das dazu, dass die meisten Migranten aggressive Deppen seien. Gewürzt ist das mit allerlei feuchten Sexualphantasien: „Die Araberjungen kommen an ihre arabischen Mädchen nicht ran. Sie nutzen die leichter zu kriegenden deutschen Unterschichtmädchen.“ Nachzulesen in einem bizarren Interview, das „Die Zeit“ mit Sarrazin führte.



Nun, die üblichen rechtsextremen Blödheiten, wie man sie auch von
den schlichteren Gemütern aus der NPD oder der FPÖ kennt. Das Problem
ist freilich: Sarazin, früher Berliner Finanzsenator, ist SPD-Mitglied
und Bundesbank-Vorstand.

Eitel und Selbstverliebt versucht er
sich jetzt als eigenständiger, querdenkender Tabubrecher zu profilieren,
was umso lustiger ist, als er sein ganzes Leben in staatlichen und
staatsnahen Jobs – von Ministerium bis zur Bundesbahn – verbrachte, also
jeden Job bloß über ein Parteiticket ergatterte. Funny, dass so jemand
anderen vorwirft, sie würden sich nicht genügend anstrengen. Aber das
nur am Rande.

SPD-Chef Sigmar Gabriel legt Sudel-Thilo jetzt
jedenfalls den Parteiaustritt nahe.

Wenn Sie mich
fragen, warum der noch bei uns Mitglied sein will – das
weiß ich auch nicht“, sagte der SPD-Vorsitzende auf seiner Sommerreise.

Das
ist aber lieb. Sagt mal, Genossen, habt ihr noch alle beisammen? So
jemand gehört rausgeworfen, und zwar nicht irgendwann nach einem
aufwendigen Prozess, sondern in einem Not-Verfahren, das, sagen wir,
längstens in einer Stunde dreißig Minuten erledigt sein müsste. Für so
einen drastischen Fall werden die Statuten und die Geschäftsordnung von
Parteischiedsgerichten ja wohl Möglichkeiten vorsehen.

Die ewige
Schande, so jemand in den Bundesbankvorstand gehievt zu haben, aus dem
er nur vom Bundespräsidenten auf Antrag des gesamten Vorstandes wegen
„schwerer Verfehlungen“ (die freilich unzweifelhaft vorliegen) abberufen
werden kann, diese ewige Schande kann der SPD ohnehin niemand mehr
abnehmen.

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3 Gedanken zu „Raus mit Sarrazin, aber schnell!“

  1. So eine depperte & verbogene Argumentation muß einem wirklich erst mal einfallen – oder ist das als Klamauk/Persiflage gedacht und ich habe das missverstanden – dann ein „SORRY“!
    Andernfalls, was muß der Sarrazin an ungeheurem Schmerz bei den „wahren Genossen“ auslösen – noch dazu bei seinem wohl in die Millionen gehenden Zustimmungs-Publikum, speziell noch dazu aus dem Kreis der angeblich roten „Kleinen Leute“. Da verpuffen jahrelange Gehirnwäsche-Versuche ins blanke Nichts, und der Verstand + Maslow mit seiner simplen Bedürfnispyramide kommt zutage, und gar noch dazu als besonders scharfer Pfeffer mit glaublichen Daten & Fakten unterlegte „angeblich unkorrekte“ aber halt peinlich wahre Sachverhalte. Ich empfehle zwecks Leidensminderung eine anhaltende Benebelung … LOL
    Summa Summarum, also eine deftig faschistisch/kommunistisch (ist eh der gleiche menschenverachtende Absolutismus) Argumentationslinie – vom Allerfeinsten, und der Verweis, dass man für „gute Taten“ selbst Parteistatute = Recht biegen soll, besser geradezu „muß“ – Stalin & Mao hätten damit eine blanke Freude. Nett der damit konkludente Beweis, dass man dem Sarazzin auf der Sachebene eben gar nicht bekommen kann – würde der disen Schmarrn lesen, der hätte ja seine wahre Freude über soviel Real-Zustimmung!
    Bin schon gespannt ob die „Autoren-Eier“ auch dazu reichen, das als Kommentar stehen zu lassen!? Eine Spende? – allenfalls für den bizarren Unterhaltungswert – wird daher ggf. angedacht, „sowas“ muß man sich ja schon aus Abschreckungsgründen erhalten 😉

  2. Hi, die Journalistenmailingliste Jonet hat soeben diesen Artikel ausgegraben:
    http://www.taz.de/1/archiv/archiv/?dig=2006/07/04/a0156
    Aus meinem Kommentar:
    So quellen die Kliniken, die die Aschkenasi-Krankheiten behandeln,
    förmlich über von Ingenieuren, Wissenschaftlern und Rechtsanwälten.

    Medizin ist ein problematisches Beispiel, weil gut informierte Patienten allgemein bessere Behandlungen einfordern und dann auch
    bekommen, und weil manche Kliniken die privat versicherten Patienten zum eigenen Nutzen länger da behalten. Das mal ganz allgemein, ich habe keine Ahnung, um welche Krankheiten es da geht.

  3. „… faschistisch/kommunistisch …“
    Ironimus, geh weg mit Deiner verleumderischen Gleichsetzung. Du scheinst ein Anhänger der unwissenschaftlichen Extremismustheorie zu sein, mh?
    Außerdem waren „Stalin & Mao“ waren Diktatoren von staatskapitalistischen Systemen. Mit Kommunismus hatten die wenig zu tun.

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