Die Jungen schröpfen? Spart Euch das!

Die Österreichische Hochschülerschaft u.a. rufen für kommenden Donnerstag zu einer Demonstration gegen die Streichungen der Familienbeihilfe auf. Treffpunkt 16 Uhr vor der Universität Wien. Was ich von diesem Budget halte und insbesondere von der Streichung der Familienbeihilfe, habe ich schon hier beschrieben. Dass sie die soziale Selektivität unseres Bildungssystems noch verstärkt, anstatt für gleiche Chancen zu sorgen, das sieht ja jeder mit freiem Auge.

Die Freunde von zurPolitik.com haben das im Detail ein bißchen durchgerechnet und sind zu folgenden interessanten Schlüssen gekommen:

58 Millionen spart Österreich sich durch die Auszahlung der Familienbeihilfe bis 24 statt bisher 26 Jahre, 35.000 Menschen weniger beziehen demnach Familienbeihilfe. 3,6% der Budgetkonsolidierung fällt damit auf 0,4% der Bevölkerung. Und das sind nicht etwa die Superreichen, denen man vielleicht im Krisenfall die 90. Million vom Konto zupft, sondern junge Studierende. Weitere 168 Millionen spart man sich, weil man 16 bis 24-jährigen künftig weniger zahlt. Also auch hauptsächlich SchülerInnen und Studierenden – und zwar nicht die mit gut betuchten Eltern, sondern pauschal alle. Die soziale Durchlässigkeit unseres Arme enorm benachteiligenden Bildungswesen ist damit sicher erleichtert.

Und weiter:

Übrigens, wer nicht studiert und zwischen 18 und 21 Arbeit sucht, bekommt künftig auch keine Familienbeihilfe mehr. Einsparungen dadurch: 30 Millionen Euro. Damit tragen arbeitslose Jugendliche gleich viel zum „ausgewogenen“ Budget bei, wie die (angebliche) Besteuerung von Aktiengewinnen.

Und aus makroökonomischer Sicht sind diese Einsparungen plus die Erhöhung von Massensteuern (auch wenn die Tabaksteuer und die MÖSt durchaus auch wünschenswerte Lenkungswirkungen haben können) vor allem und zum überwiegenden Teil Einkommenskürzungen eher materiell schlecht ausgestatteter Bevölkerungsschichten, sie werden also ziemlich 1:1 der Konsumnachfrage entzogen. Sie werden sich also in Nachfrageeinbrüchen übersetzen und wirken wie ein negatives Konjunkturprogramm. Sie sind also nicht nur ungerecht, sondern auch wirtschaftlich ziemlich kontraproduktiv.

Ein Gedanke zu „Die Jungen schröpfen? Spart Euch das!“

  1. WICHTIG!!! Nachdem innerhalb von ein bisschen mehr als 2 Tagen schon über 18.000(!) Leute zur Seite gekommen sind blockiert Facebook die Seite im Moment aus unerklärlichen Gründen – beitreten und Beiträge von anderen sind aber noch möglich,deshalb ist es jetzt wichtiger denn je weiter Leute zur Seite einzuladen damit unser Zeichen, dass wir uns diese unsoziale Kürzung des Familiengelds nicht gefallen lassen, noch stärker wird!!! –> http://www.facebook.com/pages/Finger-weg-von-der-Familienbeihilfe/145278715518862

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