Arbeit macht glücklich! (sofern sie nicht unglücklich macht)


FS Misik Folge 165
Es gibt so eine Haltung, dass Arbeit etwas ist, was die Menschen primär als Qual erleben, das sie bedrückt. Diese ganze Debatte um ein bedingungsloses Grundeinkommen wird aus dieser Haltung gespeist. Dass nicht Vollbeschäftigung das Ziel ist, sondern würdevolles Leben. Egal, ob würdevolles Arbeiten oder würdevolles Nichtstun. Aber auch in der Rentendebatte klingt das immer so ein bisschen an. Die ist ja ein wenig unterkomplex, sag ich mal so salopp: Da gibt’s die Neoliberalen und Neokonservativen, die sagen, das Rentensystem ist nicht mehr finanzierbar und die Leute sollen länger arbeiten. Und dann gibt’s die Linken, die sagen, aber klar ist es finanzierbar und es ist doch schön wenn die Menschen mit 59 oder 60 in Rente gehen, dann haben sie doch endlich Zeit für sich. Aber auch wenn es arbeitsmarktpolitische Argumente für diese Haltung geben mag, grundsätzlich ist es natürlich nicht so, dass Menschen glücklicher sind, wenn sie nicht arbeiten müssen. Im Gegenteil: Es hebt ihre Lebenszufriedenheit, wenn sie so lange als möglich ein tätiges Leben führen können, wenn sie Jobs haben, die sie als sinnvoll und bereichernd erleben, in denen sie kooperativ mit anderen etwas schaffen statt allein daheim zu vereinsamen.


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