„Wir“ werden immer älter? Exakter: Wer gut verdient, wird älter.

Auf Paul Krugmans Blog habe ich gerade folgende sehr illustrative Chart gefunden, die sehr bedenkenswert auch für hiesige Rentendebatten ist. Denn es wird ja immer gesagt, wir müssen das Rentenantrittsalter erhöhen, weil „wir“ immer älter werden und den vielen Alten immer weniger Junge gegenüber stehen. Das ist nicht falsch, da ein erheblicher Anteil der Sozialkosten heute ins Rentensystem fließt und jeder Euro natürlich anderswo fehlt, aber auch, weil es für viele Arbeitnehmer überhaupt nicht wünschenswert ist, mit 63 Jahren schon zum alten Eisen geworfen zu werden, wenn sie hinterher noch 15 beschwerdefreie Jahre haben. 

Nur ist eben der Tod nicht demokratisch. Wer während seines Lebens gut verdient hat, der erhält auch in der Rente höhere Bezüge, vor allem aber: Er erhält sie länger. Denn es ist ist nicht wahr, dass „wir“ immer älter werden. Wer einen guten Job hatte und gut verdiente, der lebt länger. Wer einen harten Job machte, jene Art von Jobs, die in der Regel auch schlecht bezahlt sind, der lebt nicht so lange. 
Krugmans Chart zeigt das sehr signifikant für die USA, es ist aber bei uns nicht sehr viel anders: Die Lebenserwartung jener, die gut verdient haben in ihrem Leben, steigt signifikant an, diejenige der schlechter verdienenden Hälfte der Bevölkerung stagniert aber. Was auch immer man daraus folgern mag, eines scheint klar: Die Bestimmung des Rentenantrittsalters sollte einen Faktor wie Einkommenshöhe berücksichtigen. Nicht, dass man automatisch früher stirbt, wenn man weniger verdiente im Leben, aber die Einkommenshöhe ist doch ein sehr aussagekräftiger Indikator für die wahrscheinliche Lebenserwartung. 
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