Occupy Wall Street: Was wollen die Kapitalismuskritiker?


Wie formulierte die Hamburger „Zeit“ so schön? „Die Occupy-Leute finden soviel Gehör, weil sie Recht haben“. Aber natürlich kommen jetzt die Nörgler und die neoliberalen Besserwisser, die mit ihren einfachen Parolen die Welt an die Wand gefahren haben, und sagen: „Die haben doch keine Forderungen.“ Soll heißen: Die haben doch nicht ein, zwei Antworten, die es mit ihren Parolen von Weniger Staat, Mehr Privat aufnehmen können. Ja, eh. Erstens, weil die komplexe Welt sich nur in den Köpfen von Euch Ideologen in so einfache Slogans packen lässt. Aber darüber hinaus ist das doch gar nicht wahr. Im Grunde weiß doch jeder, was die Protestierenden wollen und was die vielen Millionen wollen, die ebenso empört sind wie sie. Sie wollen eine Finanztransaktionssteuer. Sie wollen, dass der Glass-Steagall-Act, der in den USA Geschäftsbanken und Zockerbanken, also Investmentbanken mit einer Firewall getrennt hat, wieder eingeführt wird, sie wollen eine wirkliche Bankenreform, und das Ende der Korruption in Washington und noch drei, vier wichtige Dinge. Sie wollen, dass das aufhört, dass sich die obersten ein Prozent alles krallen. Sie wollen ordentliche Löhne für die normalen Leute und weniger an Boni und Phantasiegewinnen für die oben. Damit eben die Einkommensschere nicht weiter aufgeht, sondern wieder zugeht. Mehr Gleichheit. Das Kleingedruckte können ja gerne die Experten und Beamten ausarbeiten


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