Warum es besonders berührend ist, eine Vortragsreihe an der VHS Ottakring abzuhalten

Vielleicht noch ein kleiner Hinweis an meine jüngeren Leser und Leserinnen hier zu meiner Vortragsreihe an der VHS-Ottakring, an der ich in den nächsten Wochen fünf Mal zum Themenkomlex „Erklär‘ mir die Finanzkrise!“ sprechen werde. (Alle Daten hier)

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Eine der großen Traditionen der österreichischen Arbeiterbewegung, der ich mich immer sehr verbunden gefühlt habe, ist ja das, was im „Roten Wien“ zwischen 1918 und 1934 erreicht wurde. Aber nicht nur, was an Gesetzen und sozialem Fortschritt erreicht wurde oder auch an sozialem Wohnbau (die großartigen Gemeindebauten, die damals errichtet wurden), sondern auch das dichte zivilgesellschaftliche Netz an Vereinen und Initiativen, das damals sozialdemokratische und andere Arbeiterorganisationen geknüpft haben. 
Eine der tragenden Säulen waren die Bildungseinrichtungen, die geschaffen wurden: Arbeiterbildungsvereine, Volkshochschulen, „Arbeiterbücheren“ (heute die städtischen Büchereinen), die Arbeiterhochschule usw. Alles Institutionen, an denen hervorragende Wissenschaftler, Denker und Autoren unterrichtet und vorgetragen haben, auch getragen von dem demokratischen Geist, dass Wissen nicht nur den Privilegierten zusteht. „Wissen ist Macht“, war damals die Parole. 

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Im damaligen Volksheim Ottakring hat seinerzeit auch der große Sozialphilosoph Max Adler seine Kurse abgehalten. Und in diesem „Volksheim“ – heute die „Volkshochschule Ottakring“ wird nun also auch meine Vortragsreihe stattfinden. Und das ist kein Zufall. Denn diese große Tradition sollte nicht vergessen werden. 
Und deshalb hat das auch für mich etwas Berührendes, und es gibt schon ein gewisses Kribbeln, vor dem Start der Vortragsreihe am kommenden Mittwoch. 

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