28. Februar, Kreisky-Forum: „Ein Marshall-Plan für Europa“

Am Donnerstag, 28. Februar habe ich im Bruno-Kreisky-Forum Dierk Hirschel zu Gast, den früheren Chefökonomen des Deutschen Gewerkschaftsbundes und nunmehrigen Leiter der Volkswirtschaftlichen Abteilung der Gewerkschaft Verdi. Er wird den ambitionierten Plan vorstellen, den der DGB unlängst ausgearbeitet hat, und der ein schlüssiges Konzept darstellt, Europa ökonomisch und sozial wieder auf die Beine zu bringen. 
 
Dass die gegenwärtigen Bail-Out-Politik in Europa nicht funktioniert, die einerseits Banken und Finanzanlagen rettet, und die Kosten für die gestiegenen Staatsschulden in Form rabiater Austeritätspolitik den normalen Bürgern auflastet, ist mittlerweile ja allgemein anerkannt; dass diese Politik soziale Gerechtigkeitsnormen verletzt, aber auch an ihrem Ziel, der Schuldenreduktion scheitert und zudem die Eurozone als Ganzes in eine langandauernde Abfolge von Rezession, schwachem Wachstum stürzt und die Krisenstaaten in soziale Katastrophen. Was aber würde funktionieren? Gibt es Pläne für realistische Alternativen?
 
Nachdem bereits im Dezember der griechische Ökonom Yanis Varoufakis sein „Modest Proposal for Overcoming the Euro-Crisis“ präsentierte, stellt Dierk Hirschel einen weiteren Vorschlag vor: Den „Marshal-Plan für Europa“, den der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) ausgearbeitet hat. Jährlich soll dieser Plan 260 Milliarden Euro mobilisieren und über einen „Europäischen Zukunftsfonds“ finanziert werden – und zwar nicht über Deficit-Spending, sondern im Wesentlichen, indem private Sparanlagen in produktive Investitionen gelenkt werden. Ein wenig detaillierter habe ich die beiden Pläne schon hier beschrieben. 
 
Dierk Hirschel, geboren 1970, studierte nach einer Tischlerlehre Volkswirtschaft in Hamburg und Bremen. Er war jahrelang Chefökonom der Deutschen Gewerkschaftsbundes und ist gegenwärtig Chefökonom der Gewerkschaft Verdi. 
Kreisky-Forum für internationalen Dialog, 
Armbrustergasse 15, 1190 Wien
Donnerstag, 28. Februar 2013

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