Kann man sagen, dass Werner Faymann ein guter Kanzler ist?


Kann man sagen, dass Werner Faymann ein guter Kanzler ist? Nein, das kann man nicht. Aber aus welchen Gründen eigentlich? Weil er tatsächlich kein guter Kanzler ist? Oder weil man, würde man es sagen, gegen einen völlig verfestigten Konsens, gegen Klischees und Vorannahmen argumentieren würde, was ja bekanntlich sinnlos ist?
Hört man Faymann in TV-Diskussionen, liest man Interviews mit ihm (auch die im STANDARD erschienenen oder das im dieswöchigen „Profil“), kommt man aber womöglich um das Urteil nicht herum: Er ist im Amt gewachsen. Aus dem „Krone“-Briefschreiber wurde etwa ein glühender Pro-Europäer. Er sagt viel Richtiges und wenig wirklich Falsches. Er ist vielleicht kein Superkanzler, aber mit einer Angela Merkel, ganz zu schweigen von sozialdemokratischen Politikern wie Gusenbauer oder Steinbrück, hält er locker mit. Kurzum: Er ist jedenfalls besser als sein Ruf. Zugegeben, kein großes Kunststück bei dem Ruf. Aber gerade deshalb stellt sich die Frage: Warum pickt noch immer dieses Dolm-Image an ihm?


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