Demokratie? Aber nur wenn sie die Märkte nicht nervös macht

FS Misik Folge 371 über die Panik vor einem Syriza-Wahlsieg in Griechenland

Griechenland steht vor den Wahlen, und Europas gesammeltes Polit- und Medienestablishment trommelt, dass die korrupten Konservativen nur ja nicht abgewählt werden dürfen. Denn ein Regierungswechsel hin zur linken Syriza-Partei wäre ja fürchterlich gefährlich. Da könnten ja glatt die Märkte nervös werden.

Aber was bedeutet eine solche Rhetorik eigentlich für unsere zeitgenössische Demokratie? Es darf schon gewählt werden, aber natürlich nur so lange, solange nichts anderes als die Merkel-Politik gewählt wird. „Marktkonforme Demokratie“, hat Merkel selbst das in beklemmender Offenheit genannt. Wählen ohne Wahlmöglichkeiten. Es schleichen sich immer mehr antidemokratische Postulate in den politischen Diskurs. Erstaunlich eigentlich, dass die Idee der Demokratie selbst immer noch allgemein hochgehalten wird.

Man stelle sich nur vor: Vor deutschen Wahlen würde irgendein EU-Regierungschef drohen, wenn die Deutschen abermals Merkel wählen, dann ist ein Austritt Deutschlands aus der Eurozone wohl „unvermeidlich“. Das Skandalgeschrei wäre endlos …

blogwert

2 Gedanken zu „Demokratie? Aber nur wenn sie die Märkte nicht nervös macht“

  1. Würde alles unterschreiben. Bin selbst in einem konservativen Haus sozialisiert, habe mich als Erwachsene abgewendet und bin zur SPÖ gegangen. Heute regiert der Frust bei den meisten Genossen; Ziellosigkeit, fehlende Alternativen, fehlendes Profil sind daran schuld. Einige wenige halten in der Partei die Fackel hoch, verschwindend wenige. Die Leidenschaft kommt anscheinend erst wieder, wenn es allen schlecht geht – siehe Griechenland.
    Vielen Dank für Ihr Engagement!
    Gertrude Radax

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