Wie die Verdummung betrieben wird. Oida. OIDA!

Der gelernte Österreicher ist schwer zu überraschen, da der gelernte Österreicher ja einer ist, der ohnehin immer das Schlimmste erwartet, aber was wir in diesen Wochen erleben, ist selbst für den gelernten Österreicher schwer verdaulich. Wir erleben die „Oida“-Momente der Gegenwart, die ja eigentlich eine Vergangenheit ist, nämlich die Übermannung der Gegenwart durch die Vergangenheit. Man schaltet die medialen Blödmaschinen ein, wirft einen Blick auf die Meldungslage und will „Oida!“ schreien. Schwarze Angstpädagogik von der ersten Volksschulklasse an – Oida! Krampus- und Nikolo-Fake-News als scheinbar ernsthaftes Thema – Oida! Eine ÖVP, die im Niederösterreich-Wahlkampf mit religiösen Symbolen wirbt – Oida! Ein verallgemeinerter Spin, dass man sich gegen die Moslems „wehren“ müsse – Oida! Eine vorauseilende Delegitimation jeder Opposition, während das Land nach rechtsrechts rückt – Oida! Eine SPÖ, die ziemlich viel falsch macht, wenn sie nicht gerade damit beschäftigt ist, sich selbst zu zerlegen – Oida! Vielgelesene Boulevardmedien, in denen einfach so vom „starken Abgang“ von Göring geschrieben wird und kaum mehr jemand begreifen will, dass das fast überall anders auf der Welt als jenseitig angesehen würde, während es hierzulande offenbar die Meinung der „Neuen Mitte“ wiederspiegelt – Oida! Ein FS-Misik über das Überhandnehmen der Oida-Momente. Oida, Oida, Oida.

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