Die große Strache-Weglegung

HC Strache verkörpert perfekt die FPÖ: rechts, extrem, halbseiden, unseriös. Hat das die ÖVP eigentlich schon ausreichend begriffen?

Wir leben in interessanten und verrückten Zeiten. Die SPÖ kommt in den jüngsten Umfragen nur mehr auf 17 Prozent, die Grünen setzen zum Überholmanöver an, die FPÖ liegt mit 14 Prozent hauchdünn dahinter.

Nun ist schon wahr: Man weiß bei den Sozialdemokraten manchmal nicht ausreichend klar, wofür sie stehen und wo sie hin wollen. Sie geben gerade ein entsetzliches Bild ab und wirken wie ein zerstrittener Haufen. Und klar gibt es Meinungsverschiedenheiten in der Partei. Aber nichts in einem Ausmaß, bei dem vernünftige Leute nicht sagen könnten: Uns verbindet natürlich mehr als uns trennt. Klar auch: Beim Führungspersonal der vergangenen Jahre gäbe es in Sachen Fehlervermeidung noch reichlich Potential nach oben – aber allesamt sind es natürlich kompetente, ehrenwerte, anständige Leute. Das gilt für praktisch alle früheren Vorsitzenden und gilt natürlich auch für die gegenwärtige. Fast alles was in den letzten Jahrzehnten unser Land besser machte, wurde von den Sozialdemokraten durchgeboxt. Im Internet kursiert gerade eine beeindruckende Liste. Und „angestellt“ hat aus der Führungsriege der letzten 30 Jahre niemand etwas. Jedenfalls nichts, was es in der Dimension mit der Konkurrenz aufnehmen könnte, die sich stets ins Kriminal regiert.
Und dennoch stürzt die Partei auf 17 Prozent ab.

Dagegen die FPÖ. Sie hat das Land in nur eineinhalb Jahren mit einer Korruptions- und Dilettantismus-Orgie überzogen. Man weiß nicht, ob man eher schreien oder lachen soll. Eine extreme Rechtspartei, die unter regieren mal wieder vor allem plündern verstand, und sich dabei schnell selbst in die Luft sprengte, weil ihr Vorsitzender auf eine Oligarchinnen-Darstellerin reinfiel. Man muss sich das nur kurz schlaglichartig vor Augen führen: Postenschacher bei der Casino-Austria, Jet-Set-Leben auf Steuerzahler-Spesen, Goldbarren in der Alpenfestung für den Tag X eines Bürgerkrieges, bis hin zum absurden Plan, Poker zu einer Sportart zu erklären (wovon halbseidene Freunderln profitiert hätten). Ergebnis: Man liegt immer noch bei 14 Prozent. Und alle betreiben jetzt so eine Art Strache-Weglegung. Als hätte nicht HC Strache diese Partei perfekt verkörpert. Es gibt eine Kultur dieser Partei, das, was ihr Innerstes prägt: rechts extrem, halbseiden, unseriös.

Ist Ihnen freie Publizistik etwas wert? Robert Misik, IBAN AT 301200050386142129 / BIC= BKAUATWW

Ist es da nicht absurd, wenn die Volkspartei jetzt immer noch die Koalition mit der FPÖ nachweint? Hört man Sebastian Kurz zu, dann erweckt er den Eindruck, als müsse er mit den Grünen eine Koalition aushandeln, weil die Freiheitlichen ja verweigern. Nicht selten fügt er sogar das Wort „leider“ hinzu. Und wie selbstverständlich sagen ÖVP-Funktionäre in die Kamera, dass eine Allianz mit der FPÖ „natürlich“ am einfachsten wäre, da die FPÖ der Volkspartei von allen Parteien am nächsten stünde.

Wenn die ÖVP immer noch glaubt, die FPÖ sei ihr von allen anderen Parteien am nächsten, dann kann man eigentlich nur eines empfehlen: dass sich die ÖVP die Frage stellen sollte, was mit ihr selbst eigentlich nicht stimmt.

Ein Gedanke zu „Die große Strache-Weglegung“

  1. Einmal geil auf Futtertrog, immer geil auf Futtertrog, egal wer, egal wo dieser steht. Der Fluch des Futtertrogs ereilt nicht nur hier die reinste Seele und färbt sie dunkelst.

    Diese Charakterisierung trifft die ambitionierten Mitglieder vermutlich genauso in Mark und Bein wie die Klassifikation der von Sozialdemokraten, angeblich SPÖ hier in Österreich, und Nationalsozialisten unter dem Klammerbegriff Sozialisten.

    Beides stimmt nur zum Teil. Siebenseidene Banditen sind alle Politiker, aber nicht zwingend zu Beginn. Der (Ver)Lockruf des Futtertrogs schallt laut und fährt just jenen durch Mark und Bein, welche flink und wendig genug einerseits sind sich dort die besseren Plätze zu sicheren und diese zu Verteidigen.

    Der sog. politische Wettbewerb dreht um genau das und sonst nichts, aber auch gar nichts.

    Die FPÖ ist rechts, da liberal im Mitteleuropa historisch, sprich zu Zeiten der Kaiser zu Beginn der Industrialisierung, stark mit rechtskonservativ in Verbindung stand. Ein Konstitutionalist in Mitteleuropa ist weniger der Rand Paul und als am Ende des Tages ein Monarchist.

    Der Begriff ‚liberal‘ in den U.S. ist beileibe nicht ‚links‘ besetzt. Die Amis waren schon eher froh, dass die Kommission für unamerikanische Umtriebe wurde mal aufgelöst.

    In dem Sinne wohnt der FPÖ wie Teile der alten Schwarzenschaft früher auch, ob heute noch kann ich nicht bestätigen, die Tendenz inne sich als Amt für das Management und damit verbunden die Abwehr unösterreichischer Umtriebe und die Verwaltung bestehender traditionell österreichischer zu verstehen.

    Sobald man in die Landesorganisationen kommt wirkt eine FPÖ dann schon wesentlich seriöser und auch relaxter.

    Das Wiener Becken ist eben ein großes Einzugsgebiet liegt aber nicht mehr im großen L und damit ist die Tendenz da sich das Leben aufkosten der Arbeit des Rests von Österreich wenn schon heute nicht mehr vollends finanzieren zu lassen, dann doch mächtig zu versüßen.

    Der Futtertrog in Wien ist eben gefüllt mit Trüffel oder Inhalten die zumindest so teuer sind. In Österreich werden den Säuen die Perlen nachgeworfen, denn wiederkommen tut keiner mehr. Wozu auch? Futtertrog ist überall.

    Die SPÖ und FPÖ haben ein Problem gemeinsam. Der Neofeudalismus als Verfallsstadium des ‚Neoliberalismus‘, da muss man schon aufpassen was gemeint ist (Hayek vs. Eucken usw…) , zerfällt per Design Hayeks in eine liberale Gesellschaftsordnung. Deswegen wirkt es auch nicht so ungewöhnlich, dass die Zeit vor Kennedy auch hier fröhliche Urständ feiert.

    Das Ausbeutung selbst entsteht über die von vermeintlichen Eliten gesteuerten Emulation einer schon an sich trügerischen Illusion von der Lebbarkeit von Sozialismus.

    Goldbarren machen schon Sinn. Guns & Gold gehören zusammen wie die Faust aufs hernach blaue Auge.

    Die Industrielle Güterübergabe zeichnet sind am Ende dadurch aus, dass man als Güterbereitsteller selbst immer genauer resp. genauestens wissen muss wer kommt, bis man es nicht mehr genauer wissen kann oder will und dann dominiert der Marktplatz (ermittle die Gütermenge welche in der nächsten Periode bereitgestellt werden soll) egal wer kommt.

    Das kling nach ‚Ist der Ruf mal ruiniert, lebt es sich’s weiter ungeniert‘ in den Zustand zerfällt die Wirtschaft gerade und Industrielinien verbreiten per Modell in einem Marktplatz aus dem Sie sich anmaßen jede nur erdenkliche Information abzusaugen um auf ewig bestehen zu können. Am Marktplatz schreibt jeder Rechnung zahlt, platt gesagt, mit Warengeld resp. Gold und Silbermünzen. Jedoch bleiben immer ein paar Rechnungen offen und die werden bezügl. Strache zu gegebener Zeit beglichen.

    Jetzt tobt die Schlacht zwischen den links/grün/braunen Kommunitaristen die von allen anderen alles wissen wollen und den liberalen die sagen, ‚Ich lebe auf keinem Marktplatz, leckt’s mich einfach alle kreuzweise‘.

    Am Marktplatz gilt als einzige zulässige Auflockerung der Privatsphäre die Beobachtung der Aktivitäten der dort Verweilenden zur Bestimmung oben genannter Gütermenge. Außerhalb die der dunkle Wald der Privatsphäre und der Gebrauch der Güter jederzeit und allerorts dominiert bis ein Schaden eintritt (Anzeige des Schadens). Freiheitlich.

    In dem Punkt hat es wohl eher den Blümel (als alten christlich orientierten Sozi) und den Kickl Herbert als Innenminister.

    Sozialdemokraten können nie liberal/freiheitlich sein und FPÖ wird es im Goldsprekturm welche sie auch beheimatet nie werden (alleingestellte resp. überge- und verlassene Rechtskonservative).

    Mir persönlich können die allesamt weit dort vorbeirauschen wo ich ihnen gerne hintrete, nämlich dort wo oberhalb zart mein Blümchen sprießt.

    (Wenn doppelt dann bitte löschen lieber Misik, aber den zuvor wenn’s geht)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.