Allianzen der Vernünftigen bitte!

Die USA unter Donald Trump werden plötzlich zum Feind der freien, westlichen Welt. Mit dramatischen Folgen für uns alle.

Insider, März 2025

Es hat zwar einige Ehrenrunden und Kapriolen gebraucht, aber nun, fünf Monate nach der Nationalratswahl hat Österreich endlich eine neue Regierung. Und es ist eine echte „Koalition der Vernünftigen“ geworden, die sich auch nicht bloß auf den kleinsten gemeinsamen Nenner geeinigt hat, sondern auf ein gutes, balanciertes Konsenspaket. Sogar ein kleines Dream-Team an Ministern hat man zusammengebracht. Star-Ökonom Markus Marterbauer als Finanzminister, die charismatische Juristin Anna Sporrer im Justizressort, ÖVP-Zukunftshoffnung Wolfgang Hattmannsdorfer im Wirtschaftsministerium, Beate Meindl-Reisinger als Repräsentantin des Landes in der Welt – wer hätte so etwas vor ein paar Wochen erhoffen können.

Gut so, denn wir sind heute alle in rauem Fahrwasser. Die Krisen sind nicht mehr anderswo, wir sind mitten drinnen in einer instabilen Welt, mit Kriegsfolgen, die an unsere Ufer schwappen. Alte Gewissheiten gibt es sowieso keine mehr.

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In den USA ist die Regierungsübernahme von Donald Trump in einen Staatsstreich von Oben übergegangen. Er vollzieht sich in rasantem Takt. Unausgesprochene Demokratie-Feinde wie Elon Musk und offene Demokratie-Feinde wie Peter Thiel arbeiten daran, dass sich ein eiserner Vorhang der Unfreiheit über das Land senkt. Präsident Trump findet sichtbar die Autokraten und Diktatoren bewundernswerter als die Repräsentanten von Demokratien, er tut sich mit Putin und den Chinesen zusammen. Zugleich versucht man die Demokratien Westeuropas zu unterminieren.

Wir Europäer können uns nicht mehr darauf verlassen, dass die USA an unserer Seite stehen, und neben dieser bedauerlichen realpolitischen Tatsache ist auch das kulturelle Amerika nicht mehr das, was es jetzt seit Jahrzehnten für uns war, als Lebenskultur-Revolutionen der Liberalität, der Kunstfreiheit, von Pop und Rock bis Hippies und Hollywood und Jazz einfach viele Impulse gaben. Frühere Generationen sind mit den Kennedys und Bob Dylan aufgewachsen und haben mit Bill Clinton einen Präsidenten erleben dürfen, der mit Vaclav Havel in die Underground-Kaschemmen ging und sich ein Saxophon griff. Heute dagegen repräsentiert ein übelgelaunter Grapscher das Bild Amerikas, der die Uhr in die fünfziger Jahre zurückdrehen will.

Aber es kommt noch schlimmer: Weltpolitik wird wieder als Machtspiel der verstanden, mit Supermacht-Politik, bei der das reine Recht des Stärkeren zählen soll. Es setzt ein Gegeneinander ein. Auch ökonomisch ist das höchst gefährlich. Trump verhängt Schutzzölle für ausländische Produkte. Für die Amerikaner werden Tomaten und Eier mit einem Schlag um 25 Prozent teurer. Die ganz normalen Konsumenten dürfen das bezahlen, dafür will Trump die Steuern für die Superreichen senken. Absurd, dass er sich auch noch als Fürsprecher der „einfachen Leute“ inszeniert. Europa wiederum exportiert im Unterschied zu Mexiko und Kanada zwar keine Eier und Tomaten nach Übersee, dafür aber Autos und Maschinen. Unsere Produkte werden jetzt schlagartig teurer am großen US-Markt, was wiederum die europäische Wirtschaft schwer treffen wird.

Am Ende werden alle verloren haben: die europäischen Arbeitnehmer, die ihre Jobs verlieren, die ganz normalen Amerikaner, für die alles teurer wird. Die De-Globalisierung, die Donald Trump vorantreibt, wird am Ende nur Verlierer kennen.

Da brauchen wir in Europa noch viel mehr Allianzen der Vernünftigen. Gut, dass in Österreich die Dreierallianz jetzt endlich geschmiedet ist.

Ein Gedanke zu „Allianzen der Vernünftigen bitte!“

  1. Sie setzen eine Allianz von vernünftigen im Rahmen von Parteien wirkenden Politikern voraus? Sie sind noch mehr ein Optimist als der Andreas Babler ein Träumer und das will schon etwas heißen.

    Sämtliche Parteien sind heute korrumpiert und national sozial(istisch) durchströmt. Die E.U. ist deren Dachorganisation.

    In solchen Zeiten ist freiheitlich subversiv und vernetzt vermutlich ein Prototyp für eine Allianz der letzten Vernunft zumindest in diesem Sinne Begabten.

    Menschen schließen Allianzen unter Vernünftigen. Eine Rolle auszufüllen, das halt ich schon für unvernünftig.

    Dem geneigten Leser ihres Blogs sei ans Herz gelegt, der Herr Misik versteht in guter alter roter Tradition, dem war in den 1970ern und 1980ern nicht anders, unter Liberalität resp. Liberalen bspw. Blumenkinder. Ich sprach einst mit einer Betriebsrätin, die meinte, ‚Also Liberale gab es in Amerika eigentlich nur in den 1960ern‘. Das stimmt und auch nicht.

    Wenn alle liberal sind, dann kommt schon gar nichts dabei raus und dabei ist sogar egal, was man unter liberal versteht.

    Für mich ist eine Liberaler ein gestandener Deutschliberaler und/oder Deutschnationaler. Wer schon den Metternich hat überstanden, dem wird es wohl auch mit Gestalten wie Albrechts Töchterchen, Meinl-Reisinger und einer Kallas gelingen.

    Thema Celler Loch und 8 Jahre lang eine Terrororganisation mit dem Geld der Steuerzahler gejagt. Das war in den 1990ern noch einen Aufreger wert, heute sei es erlaubt zu konstatieren, die ökonomische Basis des Westens nimmt sich nicht viel anders aus.

    Musk hat wohl sinnvoll agiert, auch wenn die USA*ID vermutlich allein für andere Zwecke eingesetzt wird und die Zahlungsströme bezüglich Mittelverwendung für Internationale Entwicklung angeblich von einer KI verfolgen lassen. Das Ergebnis war, ca. gut 80% der Mittel gingen für Regime Changes drauf und Verbreitung von Westpropaganda durch NGOs. Woher die 300 Mio. in der Privatstiftung der Clintons wohl kommen, da kann man leicht Saxophon spielen und die der Obamas ist auch nicht wirklich minder bestückt.

    NGOs. Ich kann mich noch gut erinnern als die NGOs aufkamen und einigen klar war, dass alles nach einem Linienmodell wird abgebildet. Ich kenne einige, die folgenden Plan schmiedeten. Die Mengenfunktion folgt auch dort einer Exponentialfunktion und die ist zu Beginn eher flach und wenn schon alle anderen die Hockn machen, dann räumen ‚WIR‘ uns die Taschen voll, insb. schon zuvor und am Ende doppelt, dreifach oder mehrfach. Es erstaunte schon damals Einige Einblick nehmende, weswegen später Investoren NGOs an die Leine nahmen und selbst die hatten ihre liebe Not mit den Leuten.

    Der Westen sind die Kalten Krieger schon immer gewesen und der Rest reine Propagandaillusion, so wie die hochgepriesene Liberalität der Amerikaner. Wovon träumen Sie lieber Herr Misik? In Wien laufen heute vermutlich noch ‚Elvis lebt‘ Typen rum, ja so ist es eben, mit den nationalen Sozial(ist)en. Die Frage ist am Ende wohl, ‚Wer ist Elvis und warum sitzen heute schon wieder so viele in Amt und Würden‘, insb. in der Dachorganisation.

    Selbst die von ihnen angesprochenen Zeit, die es nie gab, selbst die haben sich geändert. Früher sagte man den Kärntner nach, sie hätten eine braune Hülle und einen Grünen Kern, eben wie eine Mozart Kugel. Heute frägt sich der Mensch im Land, ‚Wo wäre da der große Unterschied‘.

    Es wird wohl keiner glauben, dass wenn nur anders eingefärbelte Politiker/Kasperl(n)trallala ((n) = Mz.) in Wien durch die Gegend ruacheln und über die Mattscheibe, dass irgendetwas sich bessert. No Way. Das würde voraussetzen, dass überhaupt der Wille da wäre, für die Menschen im Land, deren Interessen folgend und in deren Sinne zu wirken. Die FPÖ macht sich zumindest noch die Mühe, dies zumindest zu behaupten.

    Ich habe so den Verdacht sie wünschen sich ein Amerika zurück, das es so nie gab und ein Österreich, selbst in Wien, welches abseits Propaganda Blahblah im Bild nach außen in beiden Fällen noch weniger existierte.

    Im 21ten Jahrhundert, das läuft schon ein Weilchen, hat sich schon rausgestellt, gut war früher auch nicht anders, dass sich im Umfeld von Demokraten aufzuhalten und erweiterten Umfeld des Qualitätsjournalismus auf Dauer bestimmt nicht gesund und schon gar nicht vernünftig sich ausnimmt.

    Wie sagte einst der Dorfer, ‚Nicht das erreichte zählt, sondern das erzählte reicht‘. So um die 20 Jahre später erlaube ich mir selbst anzumerken, ‚Und selbst das war schon immer gelogen‘.

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