„Lasst tausend Nationen blühen“

Quinn Slobodians Entdeckungsreise in die irre Welt der radikalen Libertären. Falter, Dezember 2023 Quinn Slobodian nimmt uns auf eine Entdeckungsreise in weitgehend unbekannte Welten mit: In die Vorstellungswelt des radikalsten Flügels der „Neoliberalen“, also den irren Gedankenkosmos staatsfeindlicher, autoritärer Libertärer. Und in Freihandelsräume, Vertragshäfen, Sonderwirtschaftszonen, Steueroasen, insgesamt über 5000 Pseudo-Staaten, in denen keine oder ganz … „Lasst tausend Nationen blühen“ weiterlesen

Die neue Gründerzeit

Wien wächst rasant und baut ganze Stadtteile. Der modernistische Stil wird das Gesicht der Stadt prägen. Aber es bräuchte mehr vom sozialen Wohnbau und weniger Betongold für Investoren. Die Zeit, Juli 2022 Frühaufsteher stapfen durch das taufeuchte Gras am Helmut-Zilk-Park, an dessen Rändern phantastische wilde Blumenwiesen wuchern dürfen. Bei „Bio-Mio“, dem kleinen Laden neben dem … Die neue Gründerzeit weiterlesen

Für eine neue Friedensbewegung!

Putins fünfte Kolonnen haben die Antikriegs-Politik desavouiert. Dabei bräuchte es eigentlich eine kluge Friedensbewegung. Mein Steady-Essay von dieser Woche „Friedensbewegung“ und Anti-Kriegs-Rhetoriken haben sich in den vergangenen Monaten ziemlich gekonnt desavouiert. Dass damit aber auch der kompromisslose Pazifismus, und überdies sogar Diplomatie und antimilitaristische Sicherheitspolitik fragwürdig wurden, eine Entspannungspolitik, die auf Dialog setzt, ein Konfliktmanagement, … Für eine neue Friedensbewegung! weiterlesen

Putin verstehen

Vladimir Putin galt als Demokrat und bewunderte Augusto Pinochet. Nachdem er sich ins Präsidentenamt trickste, beginnt er mit einer Seilschaft hartgesottener KGB-Leute, Russland zur autokratischen Despotie umzuwandeln. Ich habe in den vergangenen zwei Monaten viele tausend Seiten an Unterlagen und Büchern über die Vladimir Putins Aufstieg, seine Ideen, sein Selbstbild, seine Selbstzeugnisse gelesen, über das … Putin verstehen weiterlesen

„Freiheit“ als sinnloses Gelaber und Geschwätz

Wir hätten die Pandemie bald hinter uns, wenn die Impfverweigerer und Seuchenfans sie nicht verlängern würden. Unser imposanter Herr Bundeskanzler, der vor einem Jahr verkündete, Österreich habe die Pandemie überstanden, hat vor ein paar Wochen mitgeteilt, die Pandemie sei „für alle vorbei, die geimpft sind“. Wie mit den meisten seiner Einschätzungen lag der Kanzlerdarsteller auch … „Freiheit“ als sinnloses Gelaber und Geschwätz weiterlesen

Ein bescheidener Vorschlag zur Rettung von Unternehmen und Arbeitsplätzen

Kurz und Blümel haben weder Plan noch Konzept. Also wird es an der Opposition liegen müssen, funktionierende Maßnahmen zur Rettung von Unternehmen und Beschäftigten zu entwickeln. Ein 9-Punkte-Plan. Ein Foto machte dieser Woche in den sozialen Medien die Runde: die Regierung im Kreis ihrer wirtschaftspolitischen Berater, allesamt Männer übrigens. Die Chefs der Wirtschaftsforschungsinstitute, also WIFO, … Ein bescheidener Vorschlag zur Rettung von Unternehmen und Arbeitsplätzen weiterlesen

Die alten und die neuen arbeitenden Klassen

Industriekultur und Strukturwandel in den vergangenen fünfzig Jahren. Politik und Kultur, Zeitschrift des deutschen Kulturrates, Mai 2020 Kultur ist das, worauf wir aus einer historischen Distanz zurück blicken. Die „Kultur“ der Gegenwart ist meist zu amorph, zu widersprüchlich, zu ungeklärt, um sie auf einen Begriff zu bringen. In diesem Sinne ist auch der Begriff der … Die alten und die neuen arbeitenden Klassen weiterlesen

Unruhe im Seuchengebiet

Epidemien sind in gleichem Maße soziale Phänomene, wie sie biologische Phänomene sind. Wir werden infiziert, bevor wir einen Virus fangen. Über Angst, Solidarität, Panik, Egoismus & Menschenerziehung in Zeiten der Ansteckung. Longread. Essayismus ist der Versuch, mit heißer Feder die Zeit zu begreifen, in der man ist. In aller Vorläufigkeit. Die größte Herausforderung dafür sind … Unruhe im Seuchengebiet weiterlesen

Die Gesellschaft der Verwundeten

Das letzte Tabu: Unsere Gesellschaft ist voll mit Menschen, denen fortgesetzt Verletzungen und Kränkungen zugefügt werden. Aber über dieses Leiden reden wir nicht. Kaum eine gesellschaftliche Pathologie, die nicht darin ihre Ursache hat. Der Falter, 33/2019 Blickt man sich um, sieht man Verwundete, aber man nimmt sie nicht wahr. Unsere Welt ist eine Welt der … Die Gesellschaft der Verwundeten weiterlesen

„Eine Weltkarte, in der Utopia nicht verzeichnet ist, ist keines Blickes wert.“

Zwischen Wolkenkuckucksheim und ambitioniertem Fernziel – die Bedeutung der Utopie in der Arbeiterbewegung. Ringvorlesung an der Universität Bonn, 20. 11. 2019 „Nur Utopien sind realistisch“, ist der Claim dieser Ringvorlesung, die ich heute hier eröffnen darf. Das erinnert an das berühmte Graffiti, das 1968 auf vielen Wänden des rebellischen Paris prangte: „Seien wir realistisch, fordern … „Eine Weltkarte, in der Utopia nicht verzeichnet ist, ist keines Blickes wert.“ weiterlesen

„Bedrohte Meinungsfreiheit“ – Wenn rechte Märchen in die Mitte sickern.

Rechtsextreme Mimöschen heulen schon, wenn man ihnen widerspricht. Demokraten in Zustand der Selbstaufgabe besorgen auch noch ihr Geschäft. Allein in dieser Woche haben drei führende deutschsprachige Medien mit der Frage aufgemacht, „was man denn noch sagen dürfe?“ und ob denn die „Meinungsfreiheit“ bedroht sei. Nun kann man natürlich jeden Unfug in den Titel heben, und … „Bedrohte Meinungsfreiheit“ – Wenn rechte Märchen in die Mitte sickern. weiterlesen