Wie der Kommerz in alle Poren dringt. Schwierig, aber noch immer faszinierend und von erstaunlicher Aktualität: "Das Kapital" von Karl Marx. Eine Rezension für den "Fluter", die Online-Zeitung der deutschen "bundeszentrale für politische bildung". April 2004
Autor: Robert Misik
Ein Ausblick auf das Jahr 2029
Aus Anlass des 25. Geburtstags der taz – eine kleine Utopie 25 Jahre nach vorne: Die Vereinten Nationen haben eine große Karriere gemacht – der Sicherheitsrat fungiert als effektive Weltregierung. Aber er muss sich endlich selbst Legitimität schaffen und aufhören, auf längst anachronistischen politischen Einheiten zu ruhen. taz, April 2004
Realitätsverlust und Entrückung
Die Kärntner Koalition ist schlimm. Noch schlimmer ist aber das politische Missmanagement der sozialdemokratischen Führungsriege. Eine Antwort auf die SPÖ-"Kommunikations"(!)-Chefin Katharina Krawagna-Pfeifer. Standard April 04
Die Mitte rückt westwärts
Für den Westen war der Osten der Traum von der Flucht aus der langweiligen Posthistorie. Dass dessen Einwohner gar nicht in einem History-Park leben wollten, konnten wir nicht verstehen. Und übersahen darum fast, welch grandioses historisches Ereignis der Beitritt der zehn neuen EU-Mitglieder darstellt. Falter, April 04
Wir sind nicht schuld!
Die USA sollten Demokratie und Modernität mit Waffengewalt exportieren, verkündeten Amerikas Neokonservative vor einem Jahr. Dass das Experiment im Irak bislang ziemlich schief ging, irritiert sie keineswegs. taz, April 2004
Urbaner Ausnahmezustand
Ein Lob dem 1. Mai. Mag der "Feiertag des Proletariats" auch zu einem Volksfest geworden sein, so stellt er doch einen Eingriff in den öffentlichen Ablauf des Stadtlebens dar. Er irritierte Routinen und lässt die Ahnung entstehen, dass die Dinge nicht unbedingt so ablaufen müssen, wie sie immer ablaufen. taz, 1. Mai 2004
Geqirrlter Schwachsinn
Nebensachen von Links. Keine Tragödie ohne Farce. Es ist angesichts der Weltlage nicht notwendig, ein Linksradikaler zu sein, um völlig durchzuknallen. Aber es hilft. Eine Einführung in "antideutsche" und "antiimperialistische" Narreteien.
Wie Private Lynndie England das amerikanische Imperium zerstörte
Der Wahrheit der Bilder wird man mit Relativierungen nicht beikommen. Lynndie England, wie sie einen nackten Gefangenen an der Leine führt – dieses, und die anderen Bilder, werden diesen Krieg entscheiden. Falter, Mai 2004
Wie Private Lynndie England das amerikanische Imperium zerstörte weiterlesen
„Die Amerikaner sind geschockt“
Der US-Politologe Michael Mann meint, dass der Krieg im Irak mit einem Abzug der US-Truppen enden wird, der einer Niederlage gleichkommen dürfte – und fürchtet, dass John F. Kerry es trotzdem schwer haben wird, das Desaster zu seinem Vorteil zu nutzen. Falter, Mai 2004
Und jetzt die Türkei!
Ende dieses Jahres entscheidet die EU über Beitrittsgespräche mit der Türkei. Hierzulande herrscht lagerübergreifender Kleinmut. Würde Europa dem modernsten moslemischen Land die Türen zuschlagen, vergäbe es eine grosse Chance – und würde überdies wortbrüchig.
Von Innen zerfressen
Der Islamismus als Produkt einer ungesunden Fixierung auf den Westen: Fouad Allam hat ein kluges Buch über den Islam in einer globalen Welt geschrieben. taz, Falter, Mai 2004
„Mangel an Respekt macht zornig“
Ryszard Kapuscinski, der vielleicht grandioseste Reporter der Gegenwart, über das Desinteresse des Westens an der Dritten Welt, die Akkumulation von Demütigungen, die die unterentwickelten Gesellschaften erfahren und warum er auch mit 72 Jahren noch sein Leben riskiert. Falter & taz, Mai 2004