Selektion macht dumm, Gleichheit macht klug, zeigt Pisa. Dass wachsende Ungleichheiten Folgekosten zeitigen und damit ineffizient sind, gilt nicht nur für Bildungsdinge. Zeit, die Egalité, den verstaubten, alten Grundwert aus dem Keller zu holen. Falter, März 2005
Autor: Robert Misik
Lob der Guerilla-Mentalität
Die Inquisitorenrhetorik der gegenwärtigen Dutschke-Debatte steht dem brutalen Triumphalismus eines Gudrun-Ensslin-Kassibers kaum nach. Dabei ist die Diskrepanz zwischen mangelnder Neuigkeit und Tabubruch-Gefuchtle besonders augenfällig. Der Versuch, eine Groteske zu verstehen. taz, März 2005
Heitere, flüchtige Dissidenz
Warum es wieder modern geworden ist, von der Vernissage zur nächsten Demo zu gehen. Ein Wegweiser durch die zeitgenössische linke Kultur und Subkultur. Der Vorabdruck aus der Falter Literaturbeilage, Frühjahr 2005.
Eine barbarische Religion
Ein Wutanfall: Ibn Warraq rechnet mit dem Glauben ab, in den er hineingeboren wurde. Die Geschichte des Islam erweist sich darin als Abfolge von Knechtung, Mord und Greueltaten. taz, März 2005
Aló Hugo
Venezuelas Präsident, der Haudegen Hugo Chávez, ist der neue Darling der westlichen Linken. Taugt der Caudillo von Caracas tatsächlich zum Säulenheiligen? Falter, März 2005
Kabul darf nicht Chicago werden
Ist der radikale Islamismus nichts weiter als eine neue Form des "Hasses auf den Westen", Teil einer Geistestradition, die von Herder über Hitler, Mao bis José Bove reicht? Ian Buruma und Avishai Margalit sehen das in ihrem Essay "Okzidentalism" so. taz, 30. 3. 2005
Der Krieg als Text
Die Guerilla und ihre Resonanzen: Jon Lee Anderson hat sich bei Aufständischen umgesehen, um den diskreten Charme des Partisanentums zu ergründen . taz, März 2005
Himmelfahrt, live übertragen
Sterben in der News-Ära – der Medienpapst machte sogar seinen Tod zum Event. Zuletzt war er besonders für die, die nicht glauben, ein Superstar – linke Agnostiker inklusive. Weil er, "Bollwerk des Eigensinns", mit seiner dogmatischen Starrköpfigkeit immerhin für abweichende Meinungen sorgte. Falter, April 2005
Der Diaspora-Intellektuelle
Drinnen und draußen zugleich: Stuart Halls Essays über die Kurzschlüsse des Kulturellen. taz und Standard, April 2005
Wenn die FPÖ aus der FPÖ austritt
Die Befreiung von den Freiheitlichen kann nur das Werk der Freiheitlichen selbst sein, oder: Warum findet niemand etwas dabei, dass wir von Clowns regiert werden? Standard, April 2005
„Heute schon gearbeitet, Herr Engler?“
Nach drei Jahrzehnten Massenarbeitslosigkeit sollten wir den Glauben an die Lohnarbeitsgesellschaft aufgeben, meint der Berliner Kulturphilosoph Wolfgang Engler. Die Gleichung "Arbeit = Leben" geht nicht mehr auf. Falter, April 2005
Fortysomethings
Zur Anatomie einer verlorenen Generation. Gazette, April 2005