FS Misik Folge 49: Ziemlich fix: Obama wird US-Präsident…


…und das verdanken wir der fabelhaften Sarah Palin
Das Traurige an den US-Präsidentschaftwahlen ist, dass Sarah Palin wohl wieder aus unserem Leben verschwindet. Dabei haben wir sie ja richtiggehend lieb gewonnen. Immer wieder hat sie uns zum Lachen gebracht – zuletzt, wie sie über Wissenschaftler spottete, die an Fruchtfliegen forschen. 60 Prozent der US-Wähler halten sie definitiv für ungeeignet, das Vizepräsidentschaftsamt auszufüllen. Und in allen Umfragen liegt Barack Obama 5 bis 15 Prozent vorne. Klar, böse Überraschunen sind nicht auszuschließen. Aber …

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FS Misik Folge 48: Die letzten Tage des Kapitalismus


Beim Börsencrash 1929 sprangen Makler, die alles verloren hatten, in ihrer Verzweiflung aus ihren Büros in der Wall Street. Heute lohnt es sich aber nicht, dort hin zu gehen, um zu sehen, ob einer hüpft. Denn wegen der Air Condition lassen sich die Fenster nicht mehr öffnen. Aber abgesehen davon hat die Weltfinanzkrise auch ihre schönen Seiten. Das ganze Gerede von der „Risikofreudigkeit“, die man den Menschen antrainieren müsse und von der „schöpferischen Zerstörung“, für die der Kapitalismus sorge – es wird jetzt nur mehr von halben Irren angestimmt. Gut möglich, dass wir in ein paar Monaten in den rauchenden Ruinen des Kapitalismus sitzen. Wenn der Kapitalismus überlebt – dann, weil ihn der Staat gerettet hat. Mit der monströsen Frivolition, die im Wirtschaftsleben Einzug gehalten hat, ist jetzt Schluss.

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FS Misik Folge 47: Die Lady Di vom Wörthersee. A Last Tribute


„Haider ist unsere Lady Di“, sagen Kärntner mit tränenerstickter Stimme in Reporter-Mikrophone, Klagenfurts Bürgermeister stößt ins selbe Horn: Als „Landeshauptmann der Herzen“ feiert er den tödlich verunglückten BZÖ-Chef. Das Begräbnis am Samstag: ziemlich spooky. Die BZÖ-Leute hielten Wahlreden und der ORF übertrug live. Haider wird gefeiert, als sei er ein allseits respektierter großer Staatsmann gewesen, der über Lagergrenzen hinweg Zustimmung gefunden hätte. Toten nur Gutes nachzusagen sei pietätvoll, wird uns gesagt. Aber ist es wirklich pietätvoll, am Sarg eines Toten nichts als Lügen zu verbreiten? Ist es wirklich pietätvoll, Märchen zu erzählen, die mit dem realen Leben des Verstorbenen nichts zu tun haben? Wie immer man zu Jörg Haider stehen mag, aber so viel Unehrlichkeit und Unernst an seinem Grab hat niemand verdient. Und: Ist der bizarre Exhibitionismus, mit dem BZÖ-Chef Stefan Petzner seine private Trauer öffentlich zur Schau stellt, nicht auch eine Art von Pietätlosigkeit?

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FS Misik Folge 46: Jörg Haider. Das Ende einer Dienstfahrt


Mit 142 km/h fuhr sich Jörg Haider zu Tode. Und hat man sich nicht irgendwie immer gedacht, dass Haider ein solches oder ein ähnliches Ende nehmen würde? Er war ein Exzentriker, ein politischer Borderliner, einer der das Risiko suchte und Grenzen überschritt, er war ein Winnertyp, aber einer mit einer selbstzerstörerischen Ader. Jetzt starb er einen grausamen Tod, wenn auch einen, der binnen eines Augenblicks über ihn kam. Auch seine Gegner reagieren mit Fassungslosigkeit, und die Republik erstarrt schier in Staatstrauer. Man reagiert menschlich auf den Tod eines Politikers, der selbst zur Menschlichkeit unfähig war. Und das ist auch gut so. Dass es auch anders ginge, das hat aber Jörg Haider vorgeführt. „Ein tragischer Vorfall“, aber man solle „also nicht dauernd, … also Krokodilstränen für einen, äh, abgeschobenen Drogendealer“ vergießen. Dies war Haiders Reaktion auf den Tod von Marcus Omofuma 1999.

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FS Misik Folge 45: Der Strachemacher. Adieu an Wolfgang Schüssel


43 Prozent der Wähler unter 30 Jahren wählten FPÖ und BZÖ. Was ist da los in den Köpfen der jungen Leute? Ist da überhaupt etwas los in den Köpfen? Andererseits: Wen hätten diffus unzufriedene junge Leute aus Simmering oder Kapfenberg sonst wählen sollen? Das Debakel hat die Große Koalition zu verantworten und hier vor allem Wolfgang Schüssel, der offenbar nichts anderes im Sinn hatte, als seinen Nachfolger zu runieren. Danke schön, es wurde ein voller Erfolg. Zwei Mal musste er abgewählt werden, der böse Geist der österreichischen Innenpolitik. Er erinnert da ein wenig an die Böslinge im Western. Seine Höflinge hatten ihn einst den Mann genannt, der Haider zähmte. In die Annalen der Republik wird er als „der Strachemacher“ eingehen.

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FS Misik Folge 44: Es reicht! Hat Österreich das verdient?


FS Misik zum Wahlausgang: „Meine sehr geehrten Damen und Herren, es reicht!“, sagte Wilhelm Molterer zum Wahlkampfbeginn. „Es reicht“, das wollte man auch während dieser unsäglichen Kampagne fast täglich ausrufen. Und das Ergebnis ist dementsprechend. Die SPÖ freut sich über das schlechteste Wahlergebnis der Geschichte. Die ÖVP ist trotz ihres Desaster-Wahlkampfes im Nationalrat vertreten, das ist ja immerhin etwas! FPÖ und BZÖ sind, zusammengerechnet, fast stärkste Partei. Jedes Land hat die Politik, die es verdient, sagt man so schön. Aber womit haben wir genau – wir, Sie, ich – das verdient? Haben wir womöglich einen Anteil daran, dass das politische Personal so ist, wie es ist, und die Wähler so wählen, wie sie das tun? Es ist immer einfach zu sagen, „die“ sind schuld.

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FS Misik Folge 43. Dumme Nazis. Oder: Die wirre Welt des HC Strache


Das NS-Verbotsgesetz soll abgeschafft werden, fordert Heinz Christian Strache. Sein Familienspecher will darüber sogar eine Volksabstimmung. Dumme und wirre Ansichten müsse die Demokratie aushalten, so die Begründung. Da haben die schon recht: Wie sie uns täglich vor Augen führen, hält die Demokratie dumme und wirre Meinungen tatsächlich aus. Dumme Wehrsportler, wirre Nazis – alles hält sie aus. Apropos wirr: Beim FPÖ-Wahlkampfauftakt in Linz haben Rechtsradikale den rechten Arm zum Führergruss zur österreichischen (!) Nationalhymne erhoben. Wenn das der Führer wüßte.

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FS Misik Folge 42: Faymanns Eier. Eine Kochstunde.


Man kriegt Mitleid mit den Reichen, die das täglich essen müssen. Werden nun die organisierten kriminellen Tierschützer auf den Videoblogger Jagd machen? Wird er in einen Topf mit Fürnkranz und Kleider Bauer geworfen? Im Ernst: Einer Mehrwertsteuersenkung ist auch aus sozialpolitischer Sicht einiges abzugewnnen. Aber blöde Schmähs machen sie sozial nicht treffsicherer. Plus: Die besten Wahlvideos aus dem Internet. Otto Tausig singt für Alexander van der Bellen.
Wieder einmal der unfreiwillige Chefkomiker: Unser Willi Molterer.

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FS Misik Folge 41: Molterers dunkles Geheimnis


Madonna vergleicht McCain mit Hitler und Pol Pot, Obama dagegen mit Ghandi und John Lennon. McCain dagegen meint, dass Obama eher so wie Britney Spears und Paris Hilton ist. Eine ausbaufähige Idee. Wem ähnelt Wilhelm Molterer, der unaufällige Österreicher mit Kleinstadttugenden? Und mit wem würden Sie Werner Faymann spontan assoziieren?
Allerdings: Was den österreichischen Wahlkampf betrifft, ist das wahre Grauen in den Kellern des Internet verborgen. Sehen Sie sich die Videos an, die SPÖ und ÖVP auf Youtube verräumt haben. Vor allem die Filme der ÖVP präsentieren einen Wilhelm Molterer, die wie die gemeine Persiflage eines Komödianten auf Molterer wirkt. Aber er ist echt, und es ist kein Witz, sondern ernst gemeint! Kein Wunder, dass die ÖVP mit jedem Wählerkontakt ihres Spitzenkandidaten in den Umfragen weiter abstürzt.

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FS Misik Folge 40: Die Frau – das neueste Sozialproblem


Man hat es nicht leicht als Frau. Die Frauen haben nichts als Karriere im Kopf und kriegen keine Kinder mehr, liest man. Dann schlägt man die nächste Studie auf und was liest man da: Irgendwann im Leben haben die Frauen nur Kinder im Kopf und hängen die Karriere an den Nagel. Auch nicht gut. Also: Was sie machen, sie machen es falsch. Sie sollen erfolgreich sein, aber wenn sie es sind, dann kriegen sie keine Männer mehr – so lautet wiederum die These der New York Times Kolumnistin Maureen Dowd. Und überhaupt sollte man sich das – egal, ob Mann oder Frau – mit den Bindungen überlegen: Wer gebunden ist, der ist nicht mehr flexibel und taugt nichts für die neoliberale New Economy. Der Single ist im Liebesleben das, was im Berufsleben der Freelancer ist. Die politische Ökonomie der Liebe – ein Verlustgeschäft.

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FS Misik Folge 39: Das Böse – Eine kleine Philosophie von „The Dark Knight“


Ein Film, der die großen philosophischen Fragen stellt: Wie können die Guten gut sein? Dürfen die Guten auch Böses tun? Und was ist die Größe des Bösen? „The Dark Knight“, der neue Batman-Blockbuster, stellt sie. Indem der jung verstorbene Heath Ledger seinen „Joker“ als Dämon, als nihilistischen Anarch, als Verkörperung des absoluten Bösen ins Zentrum des Films spielt, wirft er auch die Frage nach der Faszination des Böses auf. Von dessen Intensität lassen wir uns gerne Fesseln. Angesichts dessen muss man geradezu fragen: Wieso ist eigentlich soviel Moral in der Welt? Nachdenken über Kino, oder: Kino zum Denken.

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FS Misik Folge 38: Der neue kalte Krieg


Nach dem kurzen, aber brutalen Krieg in Südossetien beginnt jetzt die Schlacht um die Deutung des Geschehens: Nationalitätenkonflikt? Imperiale Aggression Russlands? Georgische Provokation mit amerikanischer Unterstützung? Beginn eines neuen Ost-West-Konfliktes? Je nach Perspektive ist mal Russland der „Aggressor“, der das kleine Georgien überfiel – oder der Westen der Zündler, der die Nato-Außengrenzen bald an drei Stellen bis nach Russland verschoben hat. Im Baltikum, in der Ukraine und auch in Georgien. Dennoch: Man soll eine spannungsreiche Rivalität der großen Mächte auch nicht mutwillig herbeireden. Russland ist, ebenso wie China, an einer Kooperation mit dem Westen interessiert und hat bisher jedenfalls die Westorientierung seiner einstigen Vasallen hingenommen – mit Murren zwar, aber doch.

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