So arbeitet der Tod

Im Sommer 1995 starb mein enger Freund, der Schriftsteller Thomas Strittmatter in seiner Wohnung in Berlin. Wir wohnten damals übereinander. Im Jänner startet in Wien eine größere Retrospektive mit Arbeiten, Lesungen, Vorträgen von und über Thomas. Aus diesem Anlass hier schon einmal ein Text, den ich anlässlich Thomas‘ ersten Todestages 1996 in der Berliner Zeitung veröffentlicht habe.

 Viel Aufhebens hat er nicht gemacht um sein Leben. Thomas Strittmatter, der Dramatiker, Romancier und Drehbuchautor aus dem Schwarzwald, war am 29. August 1995 in Berlin gestorben. Abends, knapp vor neun, ist er im Bad seiner Wohnung in Prenzlauer Berg, Rodenbergstraße, Vorderhaus, vier Treppen rechts, umgekippt. Das Herz stand still, plötzlich. Eine späte und zugleich frühe Folge des Aortaklappenfehlers, an dem er seit Jugendtagen laborierte.

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Heute erreichte mich eine interessante Nachricht…

Folgendes gab am Abend Kunstministerin Claudia Schmied bekannt:

Den Staatspreis für Kulturpublizistik im Wert von 7.300 Euro erhält Robert Misik für sein „kultur- und gesellschaftskritisches Schaffen“ und seine Bücher wie „Genial dagegen“ und „Das Kult-Buch“. Der Publizist arbeitet und lebt in Wien. Er schreibt regelmäßig in DER STANDARD, im Falter, für profil und die Berliner „tageszeitung“ (taz) und analysiert in seinem wöchentlichen Videocast auf derStandard.at das aktuelle innen-, außen-, gesellschafts- und kulturpolitische Geschehen.

Zur Meldung auf derStandard.at.

Sensible enough

Unlängst im britischen „Guardian“:

The tearful revelations by Stefan Petzner that he and his boss, the late rightwing populist Jörg Haider,
were lovers has sent Austria into a spin and plunged into disarray a
party that three weeks ago celebrated its biggest ever electoral
victory.

(…)

The Austrian commentator and video blogger Robert Misik is sensible to ask: „Is all of this politically relevant?“

Certainly, yes. As an MP Haider voted against lowering the age of
consent for homosexuals. He represented a brand of ultra-conservative
politics that railed against everything that was not traditional or
mainstream.

Gay rights groups and Austrian intellectuals rowed for years over
whether to out Haidar. One argument in favour was that it would damage
him politically. Against it was the fear that it would increase
homophobia in an already staunchly conservative country.

Answering his own question, Misik says: „Of course it has a bearing
on who Haider the public person was.“ And it goes some way to help
explain his magnetism. „He had a personal charm that clearly had a
particular effect on men in their early 20s, who he gathered around him
and hoisted into the highest offices at a very young age.“

Der gesamte Artikel hier

Ich und der Landeshauptmann der Herzen

Manche Dinge vergisst man einfach. Dass es ein solches Foto (s.u.)
gibt, hatte ich einfach verdrängt. Es wurde anlässlich eines Interviews
gemacht, das ich am 22. Mai 1995 mit Jörg Haider führte. Übrigens ein
halb „historisches“ Interview. Darin erteilte FPÖ-Obmann Haider
erstmals dem traditionellen Deutschnationalismus seiner Partei eine
Absage. „Ich möchte einen österreichischen, patriotischen Weg gehen und
nicht einen großdeuschen Weg für meine Partei. Das müssen auch jene
älteren Mitstreiter in unseren Reihen zur Kenntnis nehmen…“