Die Marke „SDS“

Die PDS-Hochschullisten wollen eine Studentenorganisation gründen – und nach dem legendären "Sozialistischen Deutschen Studenenbund" benennen. Überlegungen zur Marke SDS und zum Markenbewußtsein der Kapitalismuskritiker. taz, 20. Jänner 2006 

                                                                      

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Schwarz gegen Frau

Clinton versus Obama. Die emanzipierte Frau, die das Rolemodel der First Lady so spektakulär sprengte und deshalb zum Feindbild schlechthin der Konservativen avancierte, gegen den schwarzen Charismatiker aus Illinois, der die Phantasien des liberalen Amerika beflügelt wie keiner sonst seit Bobby Kennedy. taz, 18. Jänner 2001

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Lasst uns uncool sein!

Am 21. Jänner entscheiden die Bürger von Berlin-Kreuzberg-Friedrichshein in einer Volksabstimmung, ob Teile der Kochstraße in "Rudi-Dutschke-Straße" umbenannt werden. Aus diesem Anlass lohnt sich eine Auseinandersetzung mit der grassierenden Rhetorik von Neokons und Neuen Bürgerlichen, die ja meist im Refrain kulminiert: Die 68er sind an allem schuld. Dabei fordern sie mehr Respekt vor den Alten. Den können sie haben. Eine Gegenwehr.

taz, 13. Jänner 2007

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Ihre Moral und unsere

In der politischen Akademie der ÖVP scheinen sie die Zeit mit dem Lesen von Misik-Texten zu verbringen. Muss kein Schaden sein, gibt es in der Partei doch gewiss Leute, die ihr Leben mit nutzloseren Dingen verbringen. Nachdem schon VP-Akademie-Direktor Burkert-Dottolo in der "Wiener Zeitung" seinen Lesern berichten musste, dass es da einen "in linken Kreisen sich einer gewissen Beliebtheit erfreuenden Robert Misik" gibt, erklärte sein Kollege Moser im "Datum", meine "formal meist brillanten Kommentare" seien Beweise für die linke Wertevergessenheit. Freut mich natürlich, dass die sich vor mir zuerst einmal in den Staub werfen, bevor sie mich kritisieren. Damit sie ihre Kritik noch mit einer Prise intellektueller Ernsthaftigkeit würzen können, hänge ich hier ein Stück über "Linke Werte" ran, das im Frühjahr in der "taz" erschien.

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Buße durch Sprechakte

Katholische Beichte, kommunistische Selbstkritik, psychoanalytische Selbstthematisierung: Sprechen hat sich als die Art durchgesetzt, mit Verfehlungen umzugehen. Und Verschweigen ist schlimmer als jede Untat. Anmerkungen zur Häutung des Grass an Hand einer neuen kulturhistorischen Studie.

  

Das Eigentümliche an der gegenwärtigen Grass-Debatte ist der Umstand, dass es weniger um Schuld geht sondern um die richtige Art des Redens über die Schuld, von der nicht einmal klar ist, worin sie besteht. Niemand will Grass seine Waffen-SS-Wochen vor 62 Jahren vorwerfen, doch unisono wird ihm vorgehalten, wie er darüber spricht und dass er zu spät darüber spricht. Das ist nicht unbizarr, wird doch in den Reaktionen unwidersprochen vorausgesetzt, dass falsches Sprechen über das eigene Leben eine ebenso verwerfliche Tat ist wie falsches Tun – wenn nicht gar eine noch verwerflichere.

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