Von Bionade bis American Apparel: Weil in der Lifestyle-Ökonomie jene Güter die besten Chancen haben, die dem Konsumenten ein gutes Gefühl verschaffen, sind Eigensinn, Authentizität, Kultur und politische Correctness zu Erfolgsfaktoren geworden. profil, 5. November 2007
Was zum Lachen: Robert Treichlers „Religion der Ab’sdrusen“
Freund und Kollege Robert Treichler hat ein Buch über die "Religion der Ab’sdrusen" geschrieben. "Mi fix verheißener Erösung, den frommsten Pogromen und noch ewigeren Wahrheiten. "Auch für ewaltbereite Fundamentalisten geeignet". Sie sehen also schon: Ganz ernst ist das nicht. Aber dennoch wird ihnen manches an der Religion der Ab’sdrusen verdammt vertraut vorkommen. Leseprobe gefällig?
Was zum Lachen: Robert Treichlers „Religion der Ab’sdrusen“ weiterlesen
Die bösen Guten
Bernard Kouchner, einst Gründer der „Ärzte ohne Grenzen“, jetzt Außenminister in Paris, gibt den Scharfmacher gegenüber dem Iran. Was sind die Mechanismen, die Gutmenschen zu Bösmenschen machen? Falter, 31. Oktober 2007
Dialektik des Schweigens
Das Massaker von Rechnitz war lange ein verschwiegenes Verbrechen – doch gerade dadurch wurde der Ort berühmt. Rechnitz ist eine Metapher auf die Raison d’etre von Nachkriegsösterreich. taz, 30. Oktober 2007
Jüngstes Gericht
Blasphemie. Gotteslästerung soll wieder leichter strafbar werden – das fordern keine muslimischen Fanatiker, sondern die bayrische CSU. Vergangene Woche präsentierte sie ihren Gesetzesentwurf. In Belgien und den Niederlanden geht man neue Wege.
Globalisierungkritik, wie weiter?
Die Freunde vom Online-Feuilleton "Berliner Gazette" haben mir ein paar Fragen zur Globalisierungskritik gestellt. Hier meine Antworten.
Stipendium gefällig?
Vielleicht sollte ich dieses Medium gelegentlich auch für so was nützen, hilft vielleicht ja jemanden. Also, gerade ging bei mir dies ein:
Sehr geehrter Herr Misik,
eine neue Antragsrunde für IFK_Junior Fellowships hat begonnen…
Good Guys
Freund Blumenau hat auf seinem FM-4 Blog die Diskussion über mein "Kultbuch" mit Diedrich Diederichsen, Doris Rothauer und Armin Thurnher (Dienstag 23. 10., Büchereien Wien) nicht nur freundlich gewürdigt, sondern auch sehr ausführlich dokomentiert. Sogar Fotos hat er gemacht! Eingangs heißt es bei Martin Blumenau:
Der Kollege Robert Misik, den ich als Blogger ebenso wie als Autor und darüberhinaus auch noch als guten Typen und Diskussionspartner schätze, hat ein neues Buch veröffentlicht: es heißt, mehr als ironisch verbrämt, Das Kult-Buch (Aufbau-Verlag) und befasst sich nicht nur mit dem im Untertitel avisierten "Glanz und Elend der Kommerzkultur", sondern versucht den Wertewandel, den Begriffe wie Kultur bzw. Kreativität in den letzten Jahren vollzogen haben, in einen erklärenden Zusammenhang mit der aktuellen "Totalkulturalisierung der Ökonomie" zu stellen.
Hier der Link zu Blumenau.
Katholische Freakshow
Claudia Roth nennt Bischof Mixa einen "durchgeknallten Oberfundi". Warum um Gottes willen sollte sie sich dafür entschuldigen? taz, 24. Oktober 2007
Molterer doch nicht beratungsresistent
Gelegentlich hat es ja doch eine Wirkung, was man so schreibt. Ende Juni schrieb ich im "Falter":
"Umweltschonend, sind die Hybridautos kaum teurer als Kollegen ihrer Klasse, der niedrigere Benzinverbrauch schlägt aber sofort zu Buche. Hinweis an den Unweltminister: Man kann den Absatz auch politisch fördern. In verschiedenen Ländern ist der Kauf von Hybridautos subventioniert oder steuerlich begünstigt. In Großbritannien erhalten Käufer von Hybridautos 1000 Euro, in den USA bis zu 3500 Dollar. In London ist der Prius von der City-Maut befreit."
Heute stand dann im "Standard":
"Staatlich belohnt soll der Kauf von Neuwagen werden, deren Antrieb weniger als 120 Gramm pro Kilometer CO2 produziert, bestraft werden jene mit mehr als 160 Gramm Emission pro Kilometer Die Neuregelung der NoVA wurde vom zuständigen Finanzminister Wilhelm Molterer am Freitag in die Begutachtung geschickt."
Na, das ist ja schon mal ein Anfang. Schließlich halte ich es mit dem Wort von Gore Vidal: „Es gibt kein Problem, das nicht gelöst werden könnte, wenn die Leute auf meinen Rat hören würden.“ Also, Herr Molterer: Geht ja, und tut gar nicht weh.
Strache musste frieren
Die Sache ist hierzulande ja fast untergegangen, ist aber doch zu schön, um nicht noch mit Zeitverzug reportiert zu werden: FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache ist, gemeinsam mit seinem Gesinnungsfreund Filip Dewinter vom Vlaams Belang, vor zwei Wochen beim Kongress der rechtsextremen Republikaner als Hauptredner aufgetreten. Aber er musste frieren und hungern. Und zwar aus folgendem Grund: Die Betreibergesellschaft der Halle konnte den Reps zwar nicht die Nutzung untersagen, aber sie hat sich geweigert, zu heizen. Und alle Cateringunternehmen in Mainz verweigerten die Lieferung von Essen. Nicht zuletzt, weil die Betriebsräte des Gastronomie- und Hoteleriegewerbes Geschäfte mit den Hetzern ablehnten.
Gegen Integration
Müssen „Sie“ wie „Wir“ werden oder dürfen „Sie“ bleiben wie „Sie“ sind? Das ist die falsche Frage! Wege aus der Identitätsfalle. Moment, Zeitschrift von SOS-Mitmensch, 20. Oktober 2007