Christliche Werte

Zu meinem taz-Artikel über das 9/11-Syndrom habe ich ein paar entzückende Postings erhalten, etwa jenes, in dem mir vorgehalten wird, ich würde, statt mir die "mörderische islamistische Ideologie" vorzuknöpfen, die "Religion allgemein" kritisieren, dabei gäbe es doch keine Rückkehr der Eiferertums beim Christetum etwa, das ja so schön aufgeklärt ist, heutzutage. Ich weiß nicht, in welchem Paralleluniversum die Freunde kreisen, aber ich hab was Schönes für sie auf den Spiegel-Online gefunden. Zwei Schlagzeilen, getrennt nur durch zwei Tage:

Bosbach für "Konvertiten-Register"

lautet die eine, die andere, mit der Überzeile CHRISTLICHE WERTE versehen, lautet so:   
 
CDU-Generalsekretär verlangt Kruzifixe in allen Schulen
Ein Glück, dass das Abendland in guten Händen ist. 
  

Nahost-Krieg in Washington

Vereinigte Staaten. Erbittert streitet das politische Washington über das Verhältnis zwischen Israel und den USA. Zwei neue Bücher heizen die Fehde an. Die „Israel-Lobby“ hat zuviel Macht, proklamieren zwei Politikprofessoren. „Ein antisemitisches Märchen“, kontert die Gegenseite. profil 10. September 2007

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Benedikt, der Strafprediger und Verbotsapostel

Ja, seit einem Tag ist Benedikt XVI. in Österreich, aber bei denen, die in ihm zunehmend einen freundlichen, älteren Herrn sahen, der zwar etwas schrullig ist, doch mit sich reden läßt und halt den "Werterelativismus" beklagt, herrscht schon Ernüchterung. So ziemlich das erste, was er forderte, nachdem er Österreichs Boden betreten hat, waren Gefängnisstrafen. Nämlich, die Abtreibung müsse verboten werden. Und daraus folgt ja logisch, dass die, die sich für einen Schwangerschaftsabbruch entscheiden, bestraft werden sollen, wie sich das für Gesetzesübertretungen gehört. Das wird ja meist nicht dazu gesagt, von unseren selbsternannten Apostel der Barmherzigkeit.

Da ist sie also wieder, die Verbotskirche, mit ihrem Bestrafungswahn und ihrer Unterwerfungslust.

 

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Darf ich wirklich meine Tochter verkaufen, Herr Papst?

Der Papst ist ja seit heute in Österreich. Im Internet habe ich ein paar knifflige Fragen gefunden, die ein amerikanischer Gläubiger einem kirchlichen Würdenträger stellte. Vielleicht findet sich jemand, der dieser Tage vom Papst eine Antwort einholt. Damit wir wissen, was wir zu tun haben. Übrigens: Weiß jemand, wo es billige Slowaken gibt?

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Revival der Religionen?

Mit www.misik.at fit für den Papstbesuch. In den USA entscheiden die Bigotten Wahlen, muslimische Frömmler halten die Welt im Atem. Und in unseren Breiten? Da wird der Papst zu einem eigentümlichen Popstar. Demnächst steigt die große Glaubens-Party von Mariazell. Gott rette uns vor der Renaissance des Religiösen.

Das Falter-Cover zu meinem Essay über "Gottes 68er"

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