Die USA sollten Demokratie und Modernität mit Waffengewalt exportieren, verkündeten Amerikas Neokonservative vor einem Jahr. Dass das Experiment im Irak bislang ziemlich schief ging, irritiert sie keineswegs. taz, April 2004
Urbaner Ausnahmezustand
Ein Lob dem 1. Mai. Mag der "Feiertag des Proletariats" auch zu einem Volksfest geworden sein, so stellt er doch einen Eingriff in den öffentlichen Ablauf des Stadtlebens dar. Er irritierte Routinen und lässt die Ahnung entstehen, dass die Dinge nicht unbedingt so ablaufen müssen, wie sie immer ablaufen. taz, 1. Mai 2004
Geqirrlter Schwachsinn
Nebensachen von Links. Keine Tragödie ohne Farce. Es ist angesichts der Weltlage nicht notwendig, ein Linksradikaler zu sein, um völlig durchzuknallen. Aber es hilft. Eine Einführung in "antideutsche" und "antiimperialistische" Narreteien.
Wie Private Lynndie England das amerikanische Imperium zerstörte
Der Wahrheit der Bilder wird man mit Relativierungen nicht beikommen. Lynndie England, wie sie einen nackten Gefangenen an der Leine führt – dieses, und die anderen Bilder, werden diesen Krieg entscheiden. Falter, Mai 2004
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„Die Amerikaner sind geschockt“
Der US-Politologe Michael Mann meint, dass der Krieg im Irak mit einem Abzug der US-Truppen enden wird, der einer Niederlage gleichkommen dürfte – und fürchtet, dass John F. Kerry es trotzdem schwer haben wird, das Desaster zu seinem Vorteil zu nutzen. Falter, Mai 2004
Und jetzt die Türkei!
Ende dieses Jahres entscheidet die EU über Beitrittsgespräche mit der Türkei. Hierzulande herrscht lagerübergreifender Kleinmut. Würde Europa dem modernsten moslemischen Land die Türen zuschlagen, vergäbe es eine grosse Chance – und würde überdies wortbrüchig.
Von Innen zerfressen
Der Islamismus als Produkt einer ungesunden Fixierung auf den Westen: Fouad Allam hat ein kluges Buch über den Islam in einer globalen Welt geschrieben. taz, Falter, Mai 2004
„Mangel an Respekt macht zornig“
Ryszard Kapuscinski, der vielleicht grandioseste Reporter der Gegenwart, über das Desinteresse des Westens an der Dritten Welt, die Akkumulation von Demütigungen, die die unterentwickelten Gesellschaften erfahren und warum er auch mit 72 Jahren noch sein Leben riskiert. Falter & taz, Mai 2004
Unheimlich gut
Ohne der unbedingten Überzeugtheit, das Gute zu verkörpern, wären US-Soldaten nie in der Normandie gelandet – und auch nicht im Militärgefängnis von Abu Ghraib. taz, Juni 06
Morden, foltern, wegsperren
USA. „Nie wieder“, hatte Amerika sich nach Vietnam geschworen, dürfe die Nation ihre Moral verlieren. Jetzt schlittert das Land abermals in einen Morast des Verbrechens. Weil Kriege immer entarten – und weil man nicht nur ein bisschen foltern kann. Die profil-Coverstory zum Abu Graib Skandal, Juni 2006
Ziemlich zornig
Jürgen Habermas, der vielleicht bedeutendste lebende Philosoph, wird diese Woche 75 – und gönnt sich zum Jubiläum einen Essayband mit drängender Geste. Falter, Juni 2004
Lunte am Ölfass
Was ist los in Saudi-Arabien? profil, Juni 2006