„Deutschland ist ein bißchen seltsam“

Die Kollegen von Magazin „Fazit“ haben in ihrer jünsten Ausgabe ein sehr umfangreiches Interview mit mir. Im Layout zu lesen ist es hier. Eine Langfassung findet sich im empfehlenswerten Onlineportal JUKreiz.

 



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Foto: Viktoria Fahrenleitner

Herr Misik, 200 Jahre Darwin werden ausgiebig von der Publizistik gefeiert. Welche Bedeutung hat heute noch das Recht des Stärkeren?
Es ist schon einmal ein Fehler, naturwissenschaftliche Erklärungen auf die Gesellschaft zu spiegeln. Aber selbst in der Naturwissenschaft hat Darwin ja nicht vom Recht des Stärkeren, sondern vom „Survival of the fittest“ gesprochen. Und das ist der, der sich am besten an die Umweltbedingungen angepasst hat.

Wer ist der Fitteste? Jener, der am meisten Geld anhäufen kann und sich, kombiniert mit Wissen, damit die meisten Möglichkeiten eröffnet?

Naja, sagen wir es so: Bill Gates ist ein reicher Mann und hat sich im Kampf „Jeder gegen jeden“ durchgesetzt und viel Geld angehäuft. Dazu kommt eine kooperative Kompetenz. Bill Gates hat eine Technik vorgefunden, die eine kluge Generation bereitgestellt hat: das Internet. Das hat er produktiv für sein Geschäft genutzt. Kooperativ kombiniert, wenn man so will. Er gehört zu den „Fittesten“, weil er Konkurrenz und Kooperation am klügsten kombiniert hat.

Aber Microsoft ist im Vergleich zu Open Source kein Beispiel für kooperative Zusammenarbeit.
Das ist richtig, Open Source ist es nicht. Aber die Illusion eines reinen Selfmademan ist auch falsch. Keiner ist ein reiner Selfmademan, sondern einer, der nutzt, was es schon gibt.

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