radio-attac hat mich Ende August zu meinem Buch „Ist unsere Politik noch zu retten?“ interviewt. Hier das gesamte Gespräch zum Nachhören:
Kategorie: Ist unsere Politik noch zu retten?
Das freut den Autor natürlich…
Die KollegInnen von neuwal.at haben „Ist unsere Politik noch zu retten?“ rezensiert. Hier ein paar Takte aus der Besprechung:
Robert Misik hat es wieder einmal geschafft: Der Leser hat nach der letzten Seite das Gefühl, in die Vision eines Denkers eintauchen zu dürfen. Seine 20 Gesellschaftsvorstellungen, die womöglich alle (demokratisch) Linken und Progressiven teilen, und seine 9 Probleme und Lösungsvorschläge im Abschlusskapitel zeigen auf, dass sich hier jemand ernsthaft Gedanken gemacht hat, wie progressive Politik heutzutage aussehen soll. Weg von dem Blabla der Politikersprache hin zur Authentizität, weg von der Angst, in fünf Jahren nicht mehr wiedergewählt zu werden, hin zu Politikern mit Visionen und dem Mut, diese anzupacken. Misik ist es also wieder einmal gelungen.
Die ganze Besprechung gibt es hier.
„Klug und unterhaltsam“
Daniel Haufler hat in der Wochenend-Ausgabe der „Berliner Zeitung“ mein Buch „Ist unsere Politik noch zu retten“ empfohlen – und zwar mit folgenden Worten:
Zuerst einmal die Ursachen dieses Dilemmas analysieren, dann Lösungsmöglichkeiten diskutieren und schließlich ein paar Vorschläge für eine progressive Reform machen. So geht der österreichische Publizist Robert Misik das Thema in seinem neuen Buch „Ist unsere Politik noch zu retten? an – und das auf gleichermaßen kluge wie unterhaltsame Weise. (…)
Die Politiker müssten ihre Furcht ablegen – und die Bürger ihre Passivität überwinden. „Ich kann es nicht mehr hören, dieses: Das geht nicht. Sagen wir öfter: Ja, das geht.“ Am besten, wir fangen gleich nach der Wahl an.
Ist unsere Politik noch zu retten?
Gerade kam es druckfrisch aus dem Verlag: Mein neues Buch „Ist unsere Politik noch zu retten? – Auswege aus der Wutbürger-Sackgasse“. Es ist im Wiener Picus-Verlag erschienen, und es handelt sich wieder (wie schon bei meinem Buch „Erklär mir die Finanzkrise“) um die in Druckfassung gebrachten Vorlesungen, die ich im Frühjahr in der Volkshochschule Ottakring hielt. Mehr dazu, auch einen Bestell-Link, finden Sie hier.
Und hier mal zum Aufwärmen ein paar Takte Ausschnitte aus dem Schlusskapitel, das den Titel trägt:
Müssen nur wollen!
Eine progressive Reformbewegung für das 21. Jahrhundert
Warum ist es so schwierig, sich heute für progressive Reformen einzusetzen? Ja, warum ist es schier unmöglich, sich heute überhaupt vorzustellen, dass das etwas realistisch mögliches wäre?
Jetzt kann man es sich natürlich leicht machen, und sagen: Es ist deshalb unmöglich, weil die Neoliberalen und Neokonservativen die Hegemonie errungen haben, und weil sie ihren Turbokapitalismus etabliert haben; oder weil die Politiker und Politikerinnen auf der progressiven Seite einfach nicht das Format haben, eine solche Reformpolitik zu skizzieren, zu verfolgen, und die Bürger dafür zu gewinnen.
Kurzum: Irgendwer ist schuld. Wir sind es nicht. Wie Sie wissen, glaube ich, dass es nicht so einfach ist.
Fragen wir uns also einmal: Warum war progressive Reformpolitik von Beginn des 20. Jahrhunderts an so erfolgreich? Dafür sind im Grunde vor allem fünf Phänomene verantwortlich gewesen:
Erstens gab es relativ homogene soziale Milieus, die kompakt genug waren, sich gemeinsam dafür einzusetzen, grob gesagt: die Arbeiterbewegung aus Arbeiterparteien, Gewerkschaften und mit ihnen verbundenen Vereinen und Bewegungen.
Zweitens waren die in dieser Arbeitbewegung engagierten politischen Akteure von einem zukunftsfröhlichen Optimismus beseelt, sie waren intuitiv davon überzeugt, dass es einen Fortschritt in der Geschichte gibt, dass die Geschichte auf ihre Seite ist, dass es sogar so etwas wie eine „historische Notwendigkeit“ gäbe, die von „rückschrittlicheren“ zu „fortschrittlicheren“ gesellschaftlichen Formationen führe. Kurzum: Diese Akteure spürten den Wind der Geschichte in ihrem Rücken.
Drittens waren vor allem die frühen Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts geprägt von der Revolutionsangst, der Aufstandsangst der herrschenden Klassen. Man kann beinahe formulieren: Die Annahme, dass revolutionäre Aufstände der Unterprivilegierten kommen werden, war Konsens. Angesichts dieser verbreiteten Aufstandsangst fuhren die herrschenden Eliten im wesentlichen mit zwei Strategien: Die einen setzten auf eine reaktionäre Verschärfung, auf autoritäre Herrschaft, um mögliche Aufstände im Keim zu ersticken und sie im Notfall mit brutaler Gewalt niederschlagen zu können, die anderen setzten auf soziale Reformen, um den Zorn der Unterprivilegierten zu besänftigen.
Viertens gab es, insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg, das, was der französische Sozialforscher Pierre Rosanvallon in seinem Buch „Die Gesellschaft der Gleichen“ mit dem Begriff von der Gewissheit einer „sozialen Schuld“ beschrieben hat: In Deutschland, Österreich und den anderen postfaschistischen Ländern fühlten die ökonomischen Eliten eine Mitschuld am Aufstieg des Faschismus; in den Siegermächten des Zweiten Weltkrieges wiederum ließ sich nicht leugnen, dass die einfachen Leute die Hauptlast des Krieges getragen haben – es waren normale Arbeiter, Bauern, kleine Leute, die im Krieg als Soldaten gekämpft haben. Auch das wirkte gewissermaßen als sozialer Kitt.
Und fünftens war die Erinnerung an die fürchterliche Große Depression der dreißiger Jahre noch frisch, und damit das Bewusstsein, welche Katastrophen ungezügelte Märkte anrichten können, wenn der Staat nicht entschlossen ins Wirtschaftsgeschehen eingreift.
Vorankündigung: „Ist unsere Politik noch zu retten?“
Das Manuskript ist abgeschickt, jetzt sind Lektoren, Setzer und Drucker am Zug: Voraussichtlich Ende Juli erscheint mein Buch „Ist unsere Politik noch zu retten? – Auswege aus der Wutbürger-Sackgasse“ im Wiener Picus-Verlag. Gerade rechtzeitig zur Hochphase des deutschen Bundestagwahlkampfes und des österreichischen Nationalratswahlkampfes.
Im Klappentext liest sich das so: Seit Jahren schwillt der Verdruss über Parteien und Politiker an – in Deutschland, in Österreich, in ganz Europa. Bürger wenden sich indifferent oder aggressiv ab, oder sie verfallen in Zynismus gegenüber einer Politik, die sich als ohnmächtig, kleinmütig oder sogar korrupt erweist. Dieser Verdruss war zuerst lediglich eine Reaktion, ist aber mittlerweile selbst zum Teil des Problems geworden. Robert Misik sagt: Weg mit dem Zynismus! Raus aus der Wutbürger-Sackgasse! Politik braucht eine neue Sprache, Klartext statt leeres Geschwätz. Politiker sollen endlich sagen, was sie wirklich denken, statt dauernd auf PR-Experten zu hören. Mehr Demokratie muss in die Demokratie gebracht werden, damit die Apparatschiks entmachtet werden und Talente eine Chance haben. Aber auch die Bürger und Bürgerinnen müssen sich wieder Unterscheidungsvermögen antrainieren: Ein Politiker, mit dem man nicht in allem einverstanden ist, ist deshalb nicht automatisch ein Verbrecher. Der preisgekrönte Publizist plädiert dafür, das Verhältnis von Berufspolitikern und frustrierten Bürgern neu zu justieren.
Das Buch beruht wieder auf der Vortragsreihe, die ich im Frühjahr in der VHS-Ottakring gehalten habe (mehr dazu hier und hier) – wie schon bei der Vortragsreihe „Erklär‘ mir die Finanzkrise“. Das daraus entstandene Buch ist schon seit März im Buchhandel.
Für alle, die es noch nicht kennen: Ist ja vielleicht eine brauchbare Lektüre für sonnige Strandtage – oder, was wohl naheliegerender ist angesichts der Witterung: Für verregnete Sommertage, bei denen man keinen Fuß vor die Tür setzen kann, weil draußen die Donau durch die Straßen fliest.
Galgenhumor beiseite, hier ein paar Rezensionsstimmen zu „Erklär mir die Finanzkrise“:
Misik erklärt in sehr verständlicher und humorvoller Weise in fünf Kapiteln Hintergründe und Auswüchse der Krise, ohne dabei essentielle wirtschaftliche Faktoren, wichtige ökonomische Theorien oder historische Zusammenhänge auszusparen. Mit einfachen, aktuellen und der Allgemeinheit aus den Medien bekannten Beispielen klärt er viele makroökonomische Mythen und vermittelt den LeserInnen ein solides Verständnis von den brennendsten Fakten der Finanzkrise. – „Konsumentenfragen“
Einen tollen Überblick bietet Falter-Autor Robert Misik in seinem neuen Buch „Erklär mir die Finanzkrise.“ Der Untertitel „Wie wir da reingerieten und wie wir wieder rauskommen“ kündigt bereits an, was das Buch dann auch hält: Eine lockere, leicht lesbare Einführung in das Thema, die auch jenen einen guten Einblick bietet, die sich zuvor nicht oder nur wenig mit Wirtschaft beschäftigt haben. Das Buch, das auf einer fünfteiligen Vortragsreihe des Autors an der Volkshochschule Ottakring basiert, ist Volksbildung im besten Sinn: So simpel geschrieben, dass es leicht zu lesen ist, dabei aber keineswegs banal. Nach einer Darstellung und Einordnung der Ereignisse ab dem Jahr 2007 widmet sich Misik auch ausführlich den diversen Mythen über die Krise, jenen der politischen Linken, wie etwa der Zinskritik, ebenso wie jenen der Rechten, etwa dass ein Mehr an freier Marktwirtschaft die Lösung des Problems sei. Durch die verschiedenen Beispiele zeigt Misik auf, dass simple Erklärmuster dem, was sich momentan in der Wirtschaftswelt abspielt, nie gerecht werden können. Misiks Buch ist eine gute Einführung in die Finanzkrise, nach deren Lektüre man die Wirtschaftsseiten internationaler Medien wieder mit Freude in die Hand nimmt. – „Der Falter“
Robert Misik: Erklär mir die Finanzkrise. Picus Verlag, 156 Seiten, 14,90.- Euro. Bestellen kann man auch gleich hier beim Verlag.