Kategorie: Die großen Interviews
Banker für das Gute
Ein raffiniertes Finanzsystem ist eine großartige Sache, sagt US-Ökonom Robert Shiller. Bloßes Banker-Bashing führt in die Irre. Falter, 3. Dezember 2012
Robert Shiller, 66, ist einer der einflussreichsten Ökonomen der USA. Er ist Professor an der Yale Universität und hat sowohl das Platzen der Dotcom-Blase wie auch der Immobilienblase vorausgesagt. Vergangene Woche präsentierte er auf Einladung des Bruno Kreisky-Forum in der Nationalbank sein Buch „Märkte für Menschen. So schaffen wir ein besseres Finanzsystem.“ (Campus-Verlag, 376 Seiten, 36,50,- Euro)
Sehr viele Leute meinen mit gutem Grund, dass Banken, Fonds und andere Finanzinstitutionen hauptsächlich dazu da sind, normale Bürger auszuplündern. Wie können Sie da behaupten, dass diese Branche einen Beitrag zu einer „guten Gesellschaft“ leisten kann?
Shiller: Funktionierende Finanzinstitutionen tragen zur zivilisatorischen Entwicklung der Menschheit bei. Je älter ich werde, umso mehr denke ich über die moralische Seite des Finanzsystems nach.
Aber Sie haben auch eine starke These: Je komplexer und ausgeklügelter ein Finanzsystem, umso mehr nützt es der allgemeinen Wohlfahrt.
Shiller: Das Finanzsystem gibt Menschen die Möglichkeit, aktiv zu werden, es macht großartige Dinge möglich. Es gibt nicht viel, was Sie als einzelner Mensch alleine machen können. Und wenn Sie kollektiv etwas machen wollen, braucht es die Regierung. Aber das Finanzsystem erlaubt Menschen, zusammen zu arbeiten, ohne die Regierung. Stellen Sie sich vor, Sie wollen ein Mobiltelefon bauen. Sie brauchen andere Menschen, sie brauchen Leute, die Ihnen Geld zur Verfügung stellen, es ist riskant, und manche Risiken müssen versichert werden. All das ermöglicht Ihnen das Finanzsystem.
„Mit Schulden muss Schluss sein“
„Wer bedroht die Demokratie, Herr Negt?“
Ein Interview mit Oskar Negt
Seit den sechziger Jahren ist er einer der Stichwortgeber der unorthodoxen Linken in Deutschland: Oskar Negt, 76. Jetzt hat der Soziologe ein neues Buch vorgelegt: „Der politische Mensch. Demokratie als Lebensform“. Darin versucht er sich die Quellen für die Frustration und die Indifferenz zu analysieren, die den westlichen Demokratien heute so zu schaffen machen. Auch wenn die Institutionen funktionieren, so sein Urteil, ist die Demokratie heute doch gefährdet. Am Dienstag, 30 November, stellt sich Negt im Rahmen der „Wiener Stadtgespräche“ von Falter und der Arbeiterkammer den Fragen von Peter Huemer. Termin: 30. November, 19 Uhr. AK-Bildungszentrum, Theresianumgasse 16-18, 1040 Wien.
Für den Falter habe ich vorab folgendes Interview mit Oskar Negt gemacht.
„Mehr Gleichheit ist besser für alle“
Heute, Mittwoch, 29. September, 19 Uhr habe ich Wiener Kreisky-Forum Richard Wilkinson zu Gast, den Co-Autor des Buches „Gleichheit ist Glück. Warum gerechte Gesellschaften besser für alle sind“. Im Folgenden die Langfassung eines Interviews, das ich für den aktuellen „Falter“ mit Wilkinson führte.
Untersuchungen an Bankern
Der Soziologe Sighard Neckel hat die Parallelgesellschaft der Reichen und Einlfussreichen erforscht. Morgen, Donnerstag, 23. September, habe ich ihn im Bruno-Kreisky-Forum zu Gast. Für den Falter habe ich vorab schon folgendes Interview mit ihm geführt.
„Strukturierte Verantwortungslosigkeit – Berichte aus der Bankenwelt“, so heißt das neue Buch, das der Soziologe Sighard Neckel gemeinsam mit seinen Kolleginnen Claudia Honegger und Chantal Magnin herausgegeben hat. Dem ist ein großangelegtes Forschungsprojekt vorausgegangen, an dem die Soziologieinstitute der Universitäten Wien und Bern sowie das berühmte Frankfurter Institut für Sozialforschung beteiligt waren. In vielen dutzend Gesprächen mit Bankern in Österreich, der Schweiz und Deutschland wurde der Frage nachgegangen: Wie ticken die Banker eigentlich? Sighard Neckel, 53, selbst Leitungsmitglied des Frankfurter Instituts für Sozialforschung, ist seit 2008 Vorstand des Soziologieinstituts an der Universität Wien – und damit einer der prominentesten Neuzugänge im Wiener akademischen Betrieb.
Buchpräsentation: Donnerstag, 23. September, 19 Uhr. Bruno-Kreisky-Forum. Armbrustergasse 15. 1190 Wien.
Planwirtschaft 2.0 – James K. Galbraith am kommenden Montag in Wien
Am Kommenden Montag, 14. Juni habe ich in meiner Reihe „Genial dagegen“ im Wiener Kreisky-Forum den amerikanischen Ökonomen James K. Galbraith zu Gast. Für den „Falter“ habe ich mit ihm vorab schon einmal dieses Interview geführt. Falter, 9. Juni 2010
Seine Bücher sorgen regelmäßig für Debatten, seine Beiträge, etwa in der „New York Review of Books“, sind stets kontrovers: James K. Galbraith, Professor an der University of Texas in Austin, ist einer der meistdiskutierten Ökonomen der USA. Das liegt ihm, salopp gesagt, im Blut: Schließlich war sein Vater, John Kenneth Galbraith, der amerikanische Keynesianer schlechthin – Spitzenökonom, Regierungsfunktionär unter Präsident Franklin D. Roosevelt, Berater von John F. Kennedy, Lyndon B. Johnson und anderen demokratischen Präsidenten. Kommenden Montag, 14. Juni spricht Galbraith im Rahmen der Reihe „Genial dagegen“ im Wiener Kreisky-Forum.
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Blair-Berater Roger Liddle: „Wir waren zu verliebt in die Märkte“
Roger Liddle war einer der führenden Strategie-Denker Tony Blairs. Patrick Diamond war bis zuletzt Head of Policy Planing im Office von Premierminister Gordon Brown. Kommenden Montag habe ich beide zu Gast in meiner Reihe „Genial dagegen“ im Kreisky-Forum. Im Vorfeld führte ich mit Liddle schon mal dieses Interview. Falter, 2. Juni 2010
Termin: Montag, 7. Juni. Roger Liddle & Patrick Diamond: The Only Way To Renew European Social Democracy. Kreisky-Forum, Armbrustergasse 15, 1190 Wien, 19 Uhr
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„Das Oligopol brechen“
Interview mit Lord Robert Skidelsky: Der britische Wirtschaftshistoriker über die Dummheit der Ökonomen, die Macht der Banken und die Rückkehr von „Meister Keynes“. Falter & taz, April 2010
„Wir liegen am Boden“
Der Absturz ist vorbei, aber aufwärts geht’s noch lange nicht. Peter Bofinger, Star-Ökonom und einer der fünf deutschen „Wirtschaftsweisen“, erklärt, warum ein starker Staat notwendig, aber mehr Staat nicht immer die richtige Antwort ist. Falter, 8. Juli 2009
„Sie zocken schon wieder“
Kommenden Montag, 22. Juni habe ich Heiner Flassbeck, Deutschlands-Paradekeynesianer, zu Gast in meiner Reihe „Genial dagegen“ im Kreisky-Forum. Für den „Falter“ habe ich mit Flassbeck schon einmal vorab ein Interview geführt. Darin sagt er: Wenn Banken hohe Renditen versprechen, sollte man sofort die Finanzmarktaufsicht rufen.
Heiner Flassbeck: „Gescheitert. Wie uns der Marktfundamentalismus eine Weltwirtschaftskrise einbrockte.“
Montag, 22. Juni 2009, 19 Uhr, Kreisky-Forum für Internationalen Dialog, Armbrustergasse 15, 1190 Wien
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Lesen Sie unten das gesamte Interview
„Yoga ist eine ernste Sache“
Man kann auch auf säkulare Weise religiös sein, meint Charles Taylor. Der kanadische Philosoph erklärt, warum Multikulti nicht tot und „Abendland in Christenhand“ eine destruktive Parole ist. Der Standard, 30. Mai 2009