Die Kasperln von Standard & Murks


Standard & Poor’s, jene Ratingagentur, die noch Anfang September 2008 die Bank Lehman Brothers als „sichere Anlage“ bewertet hat, hat also Österreich auf die Bonitätsstufe AA+ herabgesetzt. Und zwar, weil Österreich von einer Staatspleite in Ungarn und Schwierigkeiten in Italien stark bedroht sei, weil unser Wirtschaft und vor allem unsere Banken stark mit diesen Ländern verzahnt sind und hohe Risiken – vor allem im Ostgeschäft – eingegangen sind. Im Klartext: Wegen dem Treichl und dem Rothensteiner und all unseren Finanzgenies, die viel zu viele Fremdwährungskredite in Ungarn und sonst wo vergeben haben. Das ist logisch, durchaus auch nachvollziehbar. Aber andere werden nicht runtergestuft. Aber das ist schon weniger logisch. Denn jetzt stellen wir uns vor, der Dominoeffekt, den Standard & Poor’s dieser Einschätzung zugrunde legt, tritt wirklich ein: Wenn das tatsächlich eintritt, dann fegt ja ein wirtschaftlicher Tsunami durch Europa und die globale Marktwirtschaft, dass eh kein Stein mehr auf dem anderen bleibt. Aber warum hat dann Deutschland weiter ein Triple A?
Apropos: 700.000,- Euro zahlt die Republik für die Ratings der Ratingagenturen. Wenn die so besorgt um unseren Staatshaushalt sind, wäre das nicht der erste Budgetposten, bei dem man mit dem Sparen beginnen sollte?


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