Vorarlberger FPÖler sind bei uns nicht heimisch


Der antisemitische Ausfall von Vorarlbergs FPÖ-Chef Dieter Egger sorgt für öffentliche Erregung. Worüber weniger geredet wird: Eggers Verdikt gegen Hanno Loewy, ein „Exil-Jude aus Amerika“ möge sich nicht in die Innenpolitik einmischen, ging eine Kontroverse voraus, was denn eigentlich das Wort „heimisch“ bedeutet, und wer, im Umkehrschluss bei „uns“ nicht heimisch sei. Der Hintergrund der Kontroverse ist also die ideologische Konstruktion des „Heimischen“ versus des „Fremden“, dieses künstliche aggressive Auseinanderdividieren und dieses Markieren von Bevölkerungsteilen, die nicht dazu gehören, wie es generell für die FPÖ typisch ist, das aber in einem kleinen Bundesland wie Vorarlberg noch eine zusätzliche Komik erhält. Denn man bedenke: In Vorarlberg leben gerade mal knapp 390.000 Leute, wovon sicher einige zehntausend unter die FPÖ-Kategorie des „nicht-heimischen“ fallen. Bleiben, sagen wir, schätzungsweise 250.000 „Heimische“, die, legen wir die strenge FPÖ-Dichotomie von „heimisch“ – „nicht-heimisch“ – zugrunde, logischerweise in Vorarlberg heimisch und überall anders „nicht-heimisch“ sind. Robert Misik fragt: Gehören Vorarlberger FPÖler, die nicht einmal richtig deutsch können, eigentlich zu „uns“?


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.