Rent A Politician

ÖVP-Europaabgeordneter Ernst Strasser hat sich mit seinen bizarren Geschäftspraktiken, die er den Reportern der Sunday Times dummdreist auch noch auf Video gesprochen hat, politisch und ökonomisch selbst erledigt. Das eröffnet einem neuen Mann neue Geschäftsfelder. Denn der Nachfolger von Strasser als ÖVP-Europaparlamentarier wird Hubert Pirker.

Und dessen Beruf ist – erraten! – Lobbyist!

Auf der Homepage seiner Firma ist zu lesen:

„Mit meiner Agentur EU-TRICONSULT liefere ich Ihrem Unternehmen rasch und laufend die aktuellsten EU-Informationen und gestalte die Kontakte und Beziehungen zu den Akteuren in Brüssel so, dass die Interessen Ihres Unternehmens erfolgreich vertreten werden.“

Weiters:

„direkte Zugänge und persönliche Kontakte zu den Entscheidungsträgern und Gesetzgebern auf europäischer Ebene“… sichern … „die Möglichkeit der rechtzeitigen Einflussnahme“.

Die Site hat er zwar vorsichtshalber vom Netz genommen, aber im Cache kann man das alles noch schön nachlesen. Mir scheint, da ist ein Rücktritt vor dem Amtsantritt fällig!

Aber Ernsthaft: Wie lange soll man sich als Staatsbürger eigentlich noch die Verhöhnung durch diese Partie gefallen lassen?

Update: Herr Pirker hat jetzt eine derart putzige Verteidigungslinie eingeschlagen, dass ich diese dem p.t. Leser, der p.t. Leserin keineswegs vorenthalten will. Er sei kein Lobbyist, sagt er. Und zwar aus folgendem Grund: Er habe zwar Lobbydienste angeboten, es hätte sie aber niemand nachgefragt. Mit einem Wort: Ein Lobbyist mit schlechtem Geschäftsgang ist keiner. Man lernt: Wenn man selbst fürs Lobbying zu unfähig ist, ist man aus dem Schneider.

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