Echt cool! www.streik.at, der Streikblog der Gewerkschaftskollegen

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Ich gurk ja grad in Köln herum, deshalb nur kurz: 

Seit heute gibt es Warnstreiks in der Metallindustrie, weil die Kolleginnen und Kollegen ein Lohnplus von etwas mehr als fünf Prozent durchsetzen wollen. Und das ist nicht nur gut so, das ist wichtig so und zwar aus drei Gründen: 
Erstens, weil ein Teil unserer ökonomischen Probleme gerade darin besteht, dass die normalen Einkommensbezieher in den vergangenen zehn Jahren eine zu flache Lohnentwicklung hatten. Die Lohneinkommen blieben hinter Inflation und Produktivitätszuwachs zurück, hinter dem, was Ökonomen den Verteilungsspielraum nennen. Aber damit dümpelt die Nachfrage. Niedrige Löhne stabilisieren keine Konjunktur, wie das die Arbeitgeber dauernd trommeln, im Gegenteil. 
Zweitens, weil es wichtig ist, dass die vergifteten Bonbons wie Einmalzahlungen nicht akzeptiert werden. Die tragen nämlich zu einer flachen Lohnkurve bei, weil sie zwar mehr Geld aufs Konto bringen – einmal -, aber die Löhne unverändert läßt. Bei der nächsten prozentuellen Erhöhung wird dann von diesem niedrigen Ausgangswert gerechnet. Und das führt langfristig zu Einkommen, die zu niedrig sind. 
Drittens, und das ist beinahe das wichtigste, sind ordentliche Lohnzuwächse bei uns – und etwa in Deutschland und den anderen starken Euro-Ländern – wichtig, damit die schwachen Euroländer wieder auf die Beine kommen können. Denn die müssen ihre Wettbewerbsposition verbessern. Wenn unsere Löhne stagnieren, müssen sie ihre senken. Wenn unsere steigen, reicht, wenn ihre stagnieren. 
Höhere Löhne bei uns sind für die Unternehmen leistbar, sie sind ökonomisch sinnvoll und sie sind für die Lösung der Probleme des Euroraums notwendig. 
Und wirklich cool ist eins: www.streik.at, der Streikblog der Gewerkschaftskolleginnen und Kollegen. 

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