Lieben Sie ihre Arbeit? Hassen Sie ihre Arbeit?

Mit den widersprechenden Prophezeiungen über Automatisierung, Robotisierung und die Arbeit der Zukunft grassiert auch Zukunftsangst – die bange Frage kursiert, ob die Mehrheit von uns in der Arbeitswelt von morgen nicht „überflüssig“ wird. Was Arbeit ist, wofür man sie braucht, was sie mit einem macht, wird auch deshalb zunehmend wieder zu einem zentralen Thema. Und zu einem paradoxen Thema. Denn wenn man sich die öffentlichen Diskurse über Arbeit ansieht, aber auch wenn man mit Menschen privat über ihre Arbeit spricht, gibt es immer zwei gegenläufige Erzählungen, die seltsam unverbunden parallel laufen: einerseits Arbeit als Druck, als Zwang zum Geldverdienen, als unsicherer Boden unter den Füßen, mit wachsendem Stress und Arbeitsleid und Fremdbestimmung durch die Chefetagen, Geschichten über Entfremdung und das Gefühl der Unsicherheit und Überforderung – und andererseits Arbeit als das im Leben, was Identität und Sinn gibt, als eine Tätigkeit, die erfüllt oder zumindest erfüllen sollte, auch als etwas, das einwebt ins Netz der Kollegenschaft und der Kooperation, als etwas, das soziale Beziehungen stiftet und zugleich fordert und anspornt, etwas gut zu machen und die Talente zu entfalten. Kurzum: die Arbeit, die zugleich geliebt und gehasst wird.

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