Wenn die Schickeria Terror macht…

FS Misik Reloaded Folge 11: Österreich heute, das nimmt sich aus wie von Balzac beschrieben, von Flaubert und Ibsen porträtiert, von George Grosz gemalt: Die Welt der „Stützen der Gesellschaft“, nichts als Schlaucherln, Geschäftemacher, Hintenherumdreher, eine klebrige Schickeria. Auch gegen diese herrschenden Zustände ist, so sieht Robert Misik das jedenfalls, die Kandidatur Andreas Bablers das Kontrastprogramm.

Einer, der nicht nur ein bisschen herumreformieren oder gar mitmachen will, sondern sagt: Ich bin die Stimme derer, die keine Stimme haben. Einer von unten gegen die da oben – so beschreibt Robert Misik SPÖ-Kandidat Andi Babler in seiner neuen Videokolumne.

Ein Gedanke zu „Wenn die Schickeria Terror macht…“

  1. Wir leben in Zeiten einer Reklassifizierung. Reklassifzierung – eine Wortfindung eines Lepusculus Oeconomicus?

    Wir sind keine Lateiner, aber wohl ökonomische forschende Häslein, aber eben keine ökonomischen.

    — Kurzfassung —

    Seit der Jahrtausendwende machen sich zusehends Linieneffekte bemerkbar. Der Herr Misik weiß ganz genau, was damit in Verbindung steht. Er schreit sich nicht umsonst die Seele aus dem Leib und das zurecht.

    Deswegen ist mit einem echten Kommunisten solche Effekte zu diskutieren an sich fruchtbringender als mit Gelehrten. Der ‚belesene Arbeiter‘ hatte eine Zeitlang ausgedient, ganz bewusst wurde dieser von den sog. ‚Neoliberalen‘ ins Abseits geschoben, aber dessen Rückkehr ist unausweichlich und wird allerorts willkommener sein denn je zuvor.

    — Ende Kurzfassung —

    Die ‚Neoliberalisierung ist eine komplizierte Geschichte.

    Ich versuche ein Beispiel an dem klarer wird was abläuft.

    Aus der Kombination Kaffeemühle und Kaffeehäferl (Werkzeuge) und Kaffeebohnen wird nach ca. spätestens 45 Jahren Verbrauch beim ‚Segafredo‘, ein guter alter Bekannter, wohl aber noch eingebettet in den Kontext der Gastronomie.

    Heute wär dessen Nachfolger bereits ‚Kaffee zum Mitnehmen‘, wobei der Paradevertreter und dessen Marke vermutlich noch immer populär sind und dieser wohl aber auch schon vor gut 10 Jahren in der Kritik stand.

    Wenn man jetzt sich den Besuch dort nicht mehr leisten kann und sich beherzt wieder Instantkaffee im Häferl aufrührt, der beobachtet einen Linieneffekt.

    Things come to full circle. Diesen Linieneffekt kann sogar der Endverbraucher nachvollziehen. Solche Endverbraucher werden ‚die bösen Rechten‘ auch genannt.

    Kaffee zum Mitnehmen ist aus der klassischen Perspektive eine Zwischenlösung für den 10jährigen Phase-Out einer Industrielinie bis diese wieder ursprünglich an ‚Marktplätzen‘ sich ausrichtenden anderen, aber pur klassischen (aka. Handwerk), reproduziert ist und eher wieder Werkzeuge und passgenauere Güter in der Breite an den Mann bringt. In der Zwischenzeit lebt die kollabierte Industrielinie vom Cash-Flow der abnehmenden Zahl an Bestandkunden (siehe ORF-Gebühr an sich).

    Amerikaner sind pure Klassiker.

    Fernsehen stammt aus der Zwischenkriegszeit und Youtube wäre/war der Neubeginn. Fernsehen läuft nach gut 75 Jahren nun einmal aus. Im Modell der klassischen Industrie muss die Linie den Rohstoff freigeben, da sie ihn allein ihrer priorisierenden Übergabe an die nächste Arbeitsstufe als quasi Monopol für die gesamte Lebensdauer darf behalten und nicht zwischenzeitlich substituieren muss, wohl aber kann und darf, das wohl.

    Kurz zusammengefasst. Die logistische ‚Wahrheit‘ einer industriellen Güterbereitstellung, im Stile der Rüstungsproduktion durchgeschaltet, nimmt sich je nach Organisation einer Gesellschaft nicht anders aus, als sonst wo rund um den Globus.

    Es gibt das Modell ein klassischen Kapitalismus, aber nie in Reinform. Chemie als Prozessindustrie lieferte schon immer andere Industrien an und das darf im klassischen Modell nicht passieren aka. Kurzschluss. Seit 40 Jahren ist auch in Österreich, aber rund um den Globus der Wirtschaftsraum oder deren mehrere nach dem Prinzip allerorts und jederzeit zu managender Kurzschlüsse organisiert.

    Leider ist es mir nicht möglich in ein paar Sätzen die Logistik und Reproduktion (Runderneuerung) auszuformulieren und genauso wie zum Thema Corona werde wir ein Paper mit den Grundlagen ausarbeiten.

    Ein Punkt möchte ich ansprechen und eine anderen Weg zu einem Full-Circle skizzieren.


    Ich gehe einmal zurück zur ’starken Grippe‘ unter Vranitzky. Das verkündete Ergebnis war damals, es gibt keine Pensionserhöhung, aber da WIR so gut waren, deswegen können jetzt die Enkerl die Omas jederzeit/immer besuchen.

    Mir ist es bspw. egal, auf welchem Gebiet die adrette Frau Götz forscht, da sei ihr unbenommen. Aber gegen den vermeintlichen Gegner ‚die bösen Rechten‘ sich auszulassen und das im Beisein gleichgesinnter mutet befremdlich an.

    Heißt nicht, dass nicht jeder auf der Straße rumlaufen soll, wie er oder sie denkt, es stünde ihm oder ihr zu und dabei unbehelligt bleiben. Die Frau Götz wird eiliger mit uns beiden auf der Demo sich blicken lassen werden, eiliger als ihr vermutlich lieb ist, aber halt nicht zeitnah, sondern eher wohl schon gestern.

    Aber egal, das einzige Geerdete im Elfenbeinturm ist eben der Lift und erst wenn dem der Saft ausgeht, dann beginnt der lange Abstieg die W(e|a)ndeltreppe hinunter ins Tal der Tränen.

    Die ‚bösen Rechten‘ sind dem logistischen Unterbau einer Gesellschaft halt einmal viel näher und spüren Linieneffekte (aus der klassischen Industrielinie viel früher und erfahren sie am eigenen Leibe).

    Das sind eben ‚die Arbeiter‘, nach denen auch eine SPÖ verzweifelt in ihren Reihen sucht.

    Eines ist sicher, wenn Randthemen in der Öffentlichkeit besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird, dann ist das große Fressen längst vorbei (siehe die 1960er Bewegungen in den U.S. und bspw. der stagnierende Konsum).

    Ansprache von J.F.K. Quotes:

    And so, my fellow Americans: ask not what your country can do for you–ask what you can do for your country.

    My fellow citizens of the world: ask not what America will do for you, but what together we can do for the freedom of man.

    (stibitzt von JFK Library)

    Mit den Soziologen, die stehen damit zwar allein da, aber mit Bezug auf ‚Wissenschaften‘ im weiteren Sinne bspw. Ökonomie und deren Vertreter bei weitem nicht, ist es halt so eine Sache.

    Die bekommen eine Statistik in die Hände und denken, ‚Eine gute Idee‘ und am Ende stellt sich das glatte Gegenteil heraus.

    Beispiel (überspitzt skizziert): In einer Statistik über Femizide wird festgestellt, dass bei in Erdlöchern hausenden Menschen untereinander die Wahrscheinlichkeit für einen solchen praktisch bei 0 liegt, denn es wurden rund um den Globus auf den verschiedenen Kontinenten sehr wenige weit voneinander entfernt lebende Singles ausgemacht, was in der Studie aus längst vergangen Tagen so direkt nicht angesprochen wird oder unter den Tisch fallen gelassen.

    Darauf hin trifft sich eine Gruppe ambitionierter akademisierter Feministinnen bspw. beim Falter, wie gesagt überspitzt skizziert, in der Talk Show und stellt begeistert fest, nachdem sie es über die Jahre und Jahrzehnte geschafft haben, alle Männer zum Hausen in Erdhöhlen zu verdonnern, dass die Studie wohl recht behielt, denn die Zahl der Femizide in dieser Gruppe sei tatsächlich praktisch bei 0.

    Blöd allein, wenn nun einer unter denen draufkommt, dass er eigentlich eine Frau wäre, aber das tut nichts zur Sache, es geht um die Folgewirkung und unterstellte stereotypische Verhaltensmuster.

    Die Kaufkraft der Einkommen sinkt, die Miete und dem Wohnraum zurechenbaren Ausgaben steigen, steigen und steigen. Jetzt kommt ein Linieneffekt zu tragen oder deren mehrere. Was so gemeinhin verschwiegen wird, in einem Haushalt kann nicht beliebig viel Verbrauch ‚gehortet‘ werden und auch nicht über eine verlängerte Lebensdauer. Wiederkehrender, verpflichtender Verbrauch/Konsum oder sich verpflichtet gefühltem Verbrauch ist zu sehen wie das Betriebsmittel einer Maschine und sind somit Wohnraumkosten zurechenbar oder werden so dargestellt.

    Bei steigendem Preisindikator frisst sich sich eine so abgebildete Güterübergabe, das Einkommen zu Zeiten Kreiskys betrachtet und nun gesplittet auf zwei Lebenspartner, über den Konsumanteil (höhere Anteil an sich) hinaus in jenen reserviert für noch nicht als Verbrauchsgut bereitgestellte Werkzeuge durch und darüber hinaus, bis hinein in jenen für Maschinen aka. zuerst ist das Auto weg und hernach das Haus oder der Wohnraum ist weg.

    Das Auto bildet(e) den Übergang von Werkzeuge (das teuerste im Haushalt) zur billigsten Maschine, genauso wie das geringwertige Wirtschaftsgut (Wirtschaftsgut = Werkzeug = Wirtschaft/Betrieb + Gut) und Verbrauchsgüter (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe) bildet.

    Logistisch wird jedes Monat Wohnraum übergeben und ‚der Wirtschaftsraum‘ klappert Wohnraum ab und versucht einen Best-Match. Die Abbildung über das Dauerschuldverhältnis verhindert die Änderung aus gutem Grund.

    Der Supermarkt ist deswegen so wichtig, da dort die Güter in einer dem Marktplatz nachempfundenen Übergabestruktur und dem dazu passenden Modus, als Gateway of last Resort in ursprünglicherer Gestalt übergeben werden.
    ..

    Der Abstieg aus dem Elfenbeintrum beginnt und auch für die Schickeria beginnt der Abstieg. Just am dessen Ausgang angekommen stellen die Damen fest, ‚Die Männer haben die komfortableren Erdlöcher‘. Tja, wer zuerst da ist, er mahlt zuerst, wenn auch Kaffee in der mit Hand betriebenen Kaffeemühle usw. Die holen im Anschluss die Polizei und machen es sich in der Erdhöhle gemütlich und gestalten diese um.

    Dabei entging ihnen offensichtlich, dass sie in keiner Wohnung mehr siedeln. Tja und wer zieht wieder in die Wohnungen ein, die bösen Rechten :).

    Man kann allein eine begrenzte Menge an Gütern. deren Übergabe als Verbrauch abgebildet wird, im Haushalt verwahren (sprich bspw. am Misthaufen dahinter entsorgen), über die Lebenszeit verwahren.

    Fragt Softwareentwickler, die halten ihr Leben lang Ausschau nach Linieneffekten. Wir haben überhaupt keine andere Chance die Produktion, wenn man so will, am Laufen zu halten ohne dass Zunamis aus Kurzschlüssen am kurzen oder langen Ende über uns hinwegfegen. Deswegen ist der dauerhaft krisenbehaftete Zustand, sprich allen steht dauernd das Wasser bis zum Kopf, in unserer (sehr klassischen, man glaubt es kaum) Industrie beliebter, als ein Schrecken ohne Ende am kurzen und ein solcher am langen.

    Wir können nicht einfach die Menge laufend erhöhen, den Preisindikator pro Mengeneinheit absenken und den Profit stetig erhöhen. Es gibt viele Oppotunitätenabwägungen zu tätigen und auch öfters tief hinein nach Taschlowitz zu fahren um im vorigen Absatz angedeutes Ungemach von uns fernzuhalten.

    Herr Flassbeck sagt auch immer so nebenbei, kein Problem, dass Unternehmen (oder Wertschöpfungsketten) sparen. Es werden einfach Gütermengen und entwertete Währungsscheine am Globus auf einen Haufen geworfen und hernach Märkte (aus)gebildet. Kein Mensch kann über Märkte steuern. Alles ist eine Frage der Sicht, man sollt dabei halt nichts übersehen oder wegsehen, wie es die besagte Schickeria jeder Facon halt gerne tut.


    Bill Gates maßt sich mit dem Eintritt in das Pharma Business nichts an. Das Modell der Pharma Forschung + Prozessindustrie, bis der Wirkstoff bereitgestellt wurde + Abpacken bspw. in Tabletten verbindet zumindest 2 unterschiedliche industrielle Domänen und sogar gute Gründe für Industrialisierung, nämlich Prozesslastigkeit und in Anlehnung an die Dampfmaschine das Abpacken von ’stetig‘ wachsenden Gütermengen. Er ist ein Kind der 1980er und 1990er und bis Extreme Programming war die Prozesssicht auch in der Softwareentwicklung, in größeren Organisationen wohlgemerkt, en vogue und Modellbildung, Simulation und Optimierung hielten verstärkt Einzug in Bewirtschaftungsabläufe und -strukturen.

    Wenn der Herr Kocher im Fernsehen sagt, ‚In Portugal und Spanien hätte der Preisdeckel aus Gas zu einem Mehrverbrauch geführt‘, dann kann das zutreffend sein oder es war einfach kälter. Das BIP von Frankreich steigt in kalten Wintern um über 1% bis 2 genau aus diesem Grund übers Jahr und in Mitteleuropa ist/war die Errichtung von Wohnraum der Treiber für Realwachstum schlechthin.

    Alles ist eben auch eine Frage des Scheins, aber eben nicht nur und viel Schein von der einen oder anderen Art, das gehört im Moment zusammen und manchmal auch eben nur für den Moment. Am Ende bleibt einem immer nur die Hockn, egal was zuvor war.

    Scherzerl. Aber die im Umfeld des Menschen auch durch ihn selbst wahrnehmbaren Linieneffekte explodierten über die letzten 20 Jahre und ab 2008 bis 2012 exzessiv. Deswegen fällt es auch immer schwerer davon abzulenken. Jene von Unternehmern beobachteten, von denen wird abgelenkt, bestenfalls ein gutes Geschäft daraus gemacht, aber bestimmt nicht an die große Glocke gehängt.

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