Wildgewordene Penisse… und andere Opfer des Nannystaates

FS Misik Folge 384: Die Rhetorik von der Verbotsgesellschaft

Pograpschen, wilder Sex ohne Einwilligung, Rauchen in Lokalen, Zigaretten unter 18, laut röhrende Staubsauger – all das will uns die „Verbotsgesellschaft“ abgewöhnen, empören sich viele. Und die Empörung geht oft von links bis rechts. Auf keinen Aprilscherz fielen so viele herein wie auf die Fakestory, dass die EU-Kommission die Schnitzelpanier verbieten will.

Woher kommt die Rage gegen die angebliche Verbotsgesellschaft? Und: Hat sie vielleicht auch einen vernünftigen Kern?

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Ein Gedanke zu „Wildgewordene Penisse… und andere Opfer des Nannystaates“

  1. Nicht die Rage ist das Thema, sondern die krakenhaft wachsende Verbotgesellschaft selbst (Beispiele erspare ich mir).
    M.E.liegt die Ursache in der allgemeinen Machtlosigkeit (gegenüber Staat, Arbeitgeber, Beamte usw.) der Menschen, die sich in übersteigerter Selbstbewertung ausgleicht, neben einem eingetrommelten Wunsch nach größerer Sicherheit in einer immer undurchschaubereren und widersprüchlichen Welt.
    „Mein“ Geruchsempfinden zu stören ist eine Verletztung, ein Angriff. Das Recht meines Gegenüber vor-sich-hinzustinken (zu telefonieren, laut zu reden, zu essen usw.) zählt nichts, nicht einmal, wenn er die Möglichkeit hätte, die Belästigung abzustellen.
    Diese anmaßende Empfindlichkeit wird weitgehend durch die Staatsorgane gedeckt und unterstützt und damit weitläufig gesellschaftsakzeptiert. Nicht zuletzt ist es deshalb Bestandteil des Teile-und-Herrsche-Konzepts.
    Meine Freiheit, die bei der Einschränkung der Freiheit anderer endet (passiv), wird umgedeutet in: Die Freiheit der anderen endet (gefälligst) an der (gefühlten) Einschränkung meiner Freiheit (aktiv).
    Nicht ich soll vorsichtig mit meinen Freiheiten umgehen, sondern die anderen sollen ihre Freiheiten im Zaume halten.
    Aus einem fürsorglichen Miteinander (im Idealfall) wird somit ein egozentrischer Kriegsfall (im schlimmsten Fall), mit allen möglichen Zwischenabstufungen.
    Im Grunde wird damit die Kampf- und Konfliktbereitschaft permanent gefördert und der eigentliche pazifistische Grundgedanke brachial ausgehebelt.
    Eine Minderheit, zu der ich mich auch zähle, sieht 1984 übertroffen und möglichweise sogar den Rückweg versperrt. Das macht zornig, verbittert und manchmal auch wütend (Rage).
    BTW: Kindergeschrei, Blitzer fernab von Schulen, Tempolimit auf freier Strecke, Parkverbote, Gesetzes-und Verordnungsflut wären z.B. sicher anschlichere Beispiele!

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