Wie man mit Sparen die Schulden erhöht

griechenland.JPG„Griechenland verfehlt Sparziel“, titeln die internationalen Zeitungen heute. Das ist zwar nicht ganz falsch, aber auch nicht ganz richtig. Denn richtig müsste es eigentlich heißen: Griechenland verfehlt Budgetziel. 

Da gibt es nämlich einen kleinen, aber entscheidenden Unterschied. Und zwar folgenden: Die Griechen verfehlen ihr Budgetziel ja nicht, weil sie nicht ausreichend toll sparen – sondern weil sie brutal sparen. Weil sie ihre Wirtschaftsleistung abwürgen. Denn das Budgetdefizit wird ja in Prozent der Wirtschaftsleistung ausgewiesen. Und da kann es passieren, dass man spart und spart und spart – und das Budgetdefizit steigt trotzdem weiter. Einfach, weil die Wirtschaftsleistung noch stärker einbricht. 
Wer ein bisschen von Wirtschaft versteht, konnte das schon vorher ahnen: Wenn man einen kontraktiven Austeritätskurs fährt, dann braucht man sich nicht wundern, wenn das Ergebnis kontraktiv ist, weil das ist logischerweise so. Oder simpler gesagt: Wenn man die Wirtschaftsleistung abwürgt, dann braucht man sich nicht wundern, wenn die Wirtschaftsleistung in den Keller rasselt. 
Das zeigt an einem Exempel, was auch im allgemeinen gilt: kurzsichtiges, rabiates Sparen ruiniert nicht nur die Aussichten ganzer Generationen, es scheitert auch meist an dem Ziel, das es sich setzt. Oder anders gesagt: Wer blöd spart, kann am Ende mit einem Schuldenstand aufwachen, der noch viel drückender ist als zuvor. 

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