Ist Spindelegger dumm? Oder stellt er sich nur so?

Michael Spindelegger, der ÖVP-Chef, war heute in der Pressestunde zu Gast. Und da sorgte er, Ritter der schiefen Vergleiche, für heiteres Kopfschütteln des TV-Publikums. Um seine Ablehnung von Vermögenssteuern zu illustrieren, sagte der Vizekanzler und Außenminister: 

Wenn ein Kind in einer Schulkasse tolle Buntstifte hat, und ein anderes Kind hat nicht ganz so tolle Buntstifte, dann wird die Lehrerin ja auch nicht sagen, dem mit den tollen Buntsftiften werden ein paar Stifte abgenommen und der andere kriegt sie. 
Na, das lädt ja richtiggehend zu Assoziationen ein. Stellen wir uns eine Regierung vor, und eines der Mitglieder der Regierung ist noch dümmer als die meisten anderen Mitglieder dieser Regierung, da sagt man ja auch nicht, die anderen müssen sich jetzt auch dumm stellen, damit der eine nicht traurig ist… 
Vielleicht aber kann irgendjemand dem kleinen Michael mitteilen, dass für komplexe Verteilungsfragen, aber auch für die Beurteilung makroökonomischer Probleme saudepperte metaphorische Vergleiche überhaupt nichts nützen. Dass das sogar den Eindruck erwecken könnte, der Mann sei wirklich so doof wie er sich stellt. 
Denn wenn das so wäre, dann müsste man ihm natürlich vernünftigerweise nicht nur seine Buntstifte wegnehmen, sondern auch seine Spielsachen, etwa das Außenministerium oder den Vizekanzlersessel. Bis er gelernt hat, dass man über komplizierte Sachverhalte auf seriöse und intelligente Weise nachdenken soll, wenn man ein herausgehobenes Amt in einem Gemeinwesen bekleidet.


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