10. November: Steven Pinker im Kreisky Forum über „Gewalt“

Buch Wien.JPGKommenden Donnerstag habe ich im Wiener Kreisky-Forum den Autor des Sachbuch-Schlagers der Saison zu Gast: Den britischen kanadischen Forscher Steven Pinker mit seiner monumentalen Studie über die Geschichte der Gewalt („Gewalt. Eine neue Geschichte der Menschheit“). Im Interview mit dem „Freitag“ hat er darüber folgendes gesagt: 

Ob man es glaubt oder nicht, wir leben vermutlich in der friedlichsten Epoche seit der Existenz unserer Spezies. Der Rückgang der Gewalt war nie gleichförmig, die Gewalt ist auch nicht verschwunden und es gibt keine Gewähr, dass ihr Niedergang sich fortsetzt. Aber es handelt sich um eine beständige historische Entwicklung, die sich erstreckt von Weltkriegen und Völkermorden bis hin zur Gewalt in der Kindererziehung und der Art, wie wir mit Tieren umgehen.

Die Tatsache, dass Gewalt in der Geschichte einerseits eine solche Konstante darstellt, andererseits aber zurückgedrängt wurde, zeigt, dass die menschliche Natur sowohl den Hang zur Gewalt als auch den Hang zur Friedfertigkeit umfasst. Lincoln nannte es „die besseren Engel der Natur“. Die historischen Veränderungen haben unsere besseren Engel begünstigt: die Entwicklung von Regierungsformen, Handel, Bildung, die Vermischung von Ideen und Menschen. All das brachte die Menschen dazu, ihre Impulse zu kontrollieren, ihr Einfühlungsvermögen zu vergrößern, sich über die Beschränkung ihres Standpunktes hinwegzusetzen und Gewalt nicht mehr als einen Wettbewerb zu betrachten, den man gewinnen muss. (Das ganze Interview finden Sie hier)
Ist wohl nicht aufdringlich, wenn ich in dem Fall sage: Das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Dank auch an die Buch-Wien und deren „Lesefestwoche“, als deren Kooperationspartner in diesem Fall veranstalten. 
Donnerstag, 10. November, 19 Uhr, Bruno-Kreisky-Forum für Internationalen Dialog. Armbrustergasse 15, 1190 Wien

Update: In einer ursprünglichen Fassung habe ich Steven Pinker irrtümlich einen „britischen Forscher“ genannt. Tatsächlich stammt er natürlich, wie mich aufmerksame Leser korrigierten, aus Montreal in Kanada und wurde insbesondere in Harvard ein Wissenschaftler von globalen Renommee. Dass er seit 2011 auch am New College for the Humanities in London lehrt macht ihn noch nicht zu einem „britischen Forscher“. 

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