Helmut Schmidt gegen deutsche „Kraftmeierei“

Also, früher war ich ja nicht gerade ein besonderer Fan von Helmut Schmidt. Und im Grunde bin ich es noch immer nicht. Sein Elder-Statesmenhaftes Getue finde ich bisweilen auch für einen bald 93-neunzigjährigen etwas dick aufgetragen und von aufgeblasener Arroganz nicht immer leicht zu unterscheiden.

Aber was der deutsche Ex-Kanzler da beim jüngsten SPD-Parteitag hingelegt hat, das würde man sich schon mal von einem jüngeren, amtierenden Regierungschef wünschen: leidenschaftlich und sachkundig zugleich hält er ein Plädoyer für Europa und rammt die deutschnationale Kraftmeierei der Merkel-Regierung in den Boden, die verlangt, die „Dolce-Vita-Länder“ müssten ihre „Hausaufgaben“ machen und die frohlockt, dass jetzt endlich „deutsch gesprochen“ werde in Europa. Eine Stunde sieben Minuten großes Kino!

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