Wer braucht die Piratenpartei?


Da ich die vergangene Woche in Brüssel und dann in Berlin verbrachte, komme ich erst heute dazu, mein letztwöchiges FS-Misik hier online zu stellen. Wie zu erwarten war, ging diese Folge nicht völlig widerspruchslos über die Bühne. Ein Aktivist der Piratenpartei hat mir einen „Offenen Brief“ geschrieben, der hier zu finden ist.
Und hier noch der ursprüngliche Teaser zum Film:
Der Aufstieg der Piratenpartei verdankt sich wohl primär dem wutbürgerlichen Groll darauf, wie Politik funktioniert, auf die „etablierte Politik“. Man kann diesen Groll verstehen. Aber sind die Piraten eine Lösung dieses Problems – oder eher ein Symptom? Klar, sie sind eine Energiezufuhr für die Demokratie. Andererseits, dass sie einfach „neu“ sind und „keine solche Partei“, ist das nicht auch etwas wenig? Was, wenn sie dann in einem Jahr auch eine funktionstüchtige Partei sind? Schlägt ihnen dann auch der Groll auf die Etablierten entgegen?
Und, ja, sie sind erfrischend anders. Aber was bedeutet das denn konkret? Der eine Pirat hat die eine, der andere die gegenteilige Meinung. Es gibt kluge Piraten, es gibt naive Piraten und es gibt wirre Piraten, die an Verschwörungstheorien glauben oder Spinner, die schrill verkünden, dass wir praktisch schon in einer Diktatur leben oder knapp davor sind. Und bei neun von zehn Themen sagen sie, da kennen sie sich nicht aus.
Kurzum: Ich fürchte, die Piraten machen uns auf Dauer auch nicht glücklich.


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