Happy Birthday, Finanzkrise!


Vor einem Jahr kollabierte die Investmentbank Lehman-Brothers – und beinahe wäre der gesamte Kapitalismus mit untergegangen. Ganz so dramatisch kam es glücklicherweise nicht. Und da soll man auch einmal daran erinnern, was uns gerettet hat: Entschlossenes wirtschaftspolitisches Handeln der Regierungen und massive Staatsintervention. Gott sei Dank haben sich nicht einmal die Sonntagsprediger des Neoliberalismus in dieser Situation auf die unsichtbare Hand der Märkte verlassen wollen. Aber die Krise ist nicht vorbei. Die größten Entlassungswellen rollen noch auf uns zu und es drohen tiefe weitere Nachfrageeinbrüche, wenn die Regierungen ihre massiven Konjunkturstützungprogramme zurückfahren sollten. Die gute Nachricht lautet aber immerhin: Auf die unmittelbaren Herausforderungen der Krise hat die Politik rasch und klug reagiert. Freilich, es gibt auch eine schlechte Nachricht: Ob es gelingt, langfristig die Spielregeln des globalen Kapitalismus zu verändern, ist fraglicher. In der Finanzindustrie herrscht schon wieder Business as Usual, es wird weiter gezockt – nicht einmal das fatal falsche Anreizsystem der Banker-Bonuszahlungen für kurzfristige spekulative Gewinne ist verboten worden.


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