Wie ungerecht ist Österreich?


FS Misik Folge 160: Neue Daten zeigen – Österreich noch ungleicher.
Vergangene Woche wurde der Sozialbericht der österreichischen Bundesregierung veröffentlicht. Ganz hinten verstecken sich die Daten über die Einkommens- und Vermögensungleichheit. Und damit ist es amtlich, wie sehr die Schere aufgeht. Die Nichtlohneinkommen – etwa aus Wertpapierbesitz – wachsen viel schneller als die Arbeitnehmereinkommen. Aber auch innerhalb der Lohneinkommen nimmt die Spreizung zu. Die obersten 20 Prozent konzentrieren jetzt schon bald 50 Prozent aller unselbständigen Einkommen. Vor dreißig Jahren lagen sie gerade erst bei 40 Prozent. Noch viel gröber ist die Ungleichverteilung bei den Vermögen. 440 Milliarden Euro Finanzvermögen besitzen die privaten Haushalte in Österreich. Davon haben die reichsten zehn Prozent 54 Prozent auf der hohen Kante. Zwei Drittel der österreichischen Haushalte besitzen dagegen kein nennenswertes Geldvermögen. Und noch einmal krasser ist die Verteilung der Immobilienvermögen. Die Top-Ten besitzen hier 61 Prozent. Und die untersten vierzig Prozent besitzen gar nichts. Das ist ökonomisch widersinnig und die Ursache gesellschaftlicher Probleme. Aber ist es deswegen schon ungerecht? Wäre totale Gleichverteilung gerechter? Oder eine mäßige Ungleichverteilung? Kurzum: Was heißt eigentlich „gerecht“ in Verteilungsfragen?


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