Wow, was bin ich für ein cooler, radikaler Hecht!


Die Vorsitzende der deutschen Linkspartei erklärt den Kommunismus wieder zum Ziel ihrer Partei. Das Feuilleton feiert überschwänglich das neueste Revolutionspamphlet „Der kommende Aufstand“. Und Slavoj Zizek lanciert seinen gefühlten tausendsten Aufruf zur Radikalität. Kommt sie jetzt endlich, die ganz radikale Revolution? Das nicht. Aber die Radikalen können sich im Glanz sonnen, ganz tolle, coole Hechte zu sein, die „wahren Radikalen“, und allen anderen das Image umhängen, diese wären softige Warmduscher, die „falschen Linken“. Bei Licht besehen ist das heute wahrscheinlich die einzige Folge von solchem Maulheldentum: dass es den Verfertigern des Radikalitätsgetues einen Statusgewinn und ein gutes Gefühl verschafft. Ansonsten hat dieser Radikalismus keinen Nutzen für irgendjemand. Ich gestehe: Ich kann’s schon nicht mehr hören, das Wort „Radikalität“ und die pubertäre Überheblichkeit solcher ganz schneidiger Kapitalismuskritiker. Sie haben das Wort „radikal“ nachhaltig beschädigt, so dass es kaum mehr brauchbar ist


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