Karl Marx, der rote Terroristendoktor, der Osama bin Laden des 19. Jahrhunderts

Sehr häufig kommt das ja nicht vor, dass die Neuauflage eines Buches für Rezensionen sorgt – und dann auch noch für so begeisterte. Hier, was die „Junge Welt“ aus Berlin über mein Buch „Marx für Eilige“ zu sagen hat, das gerade – ergänzt um ein neues Vorwort, bei dem es auch um die jüngste Finanzkrise geht – erschienen ist.

Alle, die großspurig Marx erwähnen, sich gar vor dem Kommunismus fürchten und eher alles in dieser Richtung mit hysterischer Stimme aussprechen, sollten sich unbedingt das recht schmale Werk greifen. 2003 erschien »Marx für Eilige« erstmals und nun wieder frisch überarbeitet und immer noch hochaktuell. Sehr genau und kein bißchen überheblich oder herablassend erklärt Misik das Gesamtwerk von Karl Marx und geht dabei sehr ausführlich auf die spannende Biographie des großen Autors ein. Engels wird erwähnt, Marx‘ unerbittlicher Kampf gegen Kapitalisten und großbürgerliche Parteien erläutert und die Familie gewürdigt. Weiterhin zieht er Vergleiche mit dem Heute, erkennt, daß die von Marx und Engels mitbegründete »Internationale« »etwa so gefürchtet wie heute Al-Qaida« war, und verdeutlicht die Wichtigkeit der vielen Schriften mit erklärenden Zitaten. »Die Erleichterung der Arbeit wird zum Mittel der Tortur, indem die Maschine nicht den Arbeiter von der Arbeit befreit, sondern seine Arbeit vom Inhalt«. Übrigens ist Misiks ironische Einschätzung, daß Marx der gefährlichste aller gefährlichsten Staatsfeinde, der »rote Terroristendoktor«, der Osama bin Laden des 19. Jahrhunderts war, vollkommen richtig. Wer hat schon »Das Kapital« von der ersten bis zur letzten Zeile gelesen, oder gar die »Kritik des Hegelschen Staatsrechts«? Mit dem »Manifest der Kommunistischen Partei« kann zum Beispiel ein geborener DDR-Bürger ja noch etwas anfangen, aber mit den »Pariser Manuskripten« schon nicht mehr. Insgesamt sind die wichtigen Werke so gut aufbereitet, daß ihre Aktualität erkennbar ist und man sich beim zukünftigen vollständigen Lesen keine Langeweile vorstellen kann. Am Ende gibt Robert Misik noch gute Lektüreempfehlungen und präsentiert für Schnelleser kurze biographische Daten. Der Dietz Verlag und Robert Misik sorgen dafür, daß Marx nie vergessen wird. Gut so.

Die gesamte Rezension gibt es hier.

Das Buch bestellen kann man hier unten mit dem Link.

 

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