Sind die Österreicher konservative Hinterwäldler?


„Im Grunde bin ich mehr für Stabilität als für Veränderung“ – auf diese und ähnliche Fragen sagt eine überwiegende Mehrheit der Österreicher und Österreicherinnen „Ja“. Besonders die Anhänger der SPÖ und der ÖVP hängen am Gewohnten. Nur die Grün-Wähler reißen aus – sie sind am wenigsten konservativ, am aufgeschlossensten für Veränderungen. Und besonders bizarr: Was die Mentalität betrifft, sind sich die Wähler der Grünen und der FPÖ noch am ähnlichsten. Sie sehen eher optimistisch in die Zukunft, haben Pläne für ihr Leben, und gehen davon aus, dass die Welt etwas Spannendes für sie bereit hält.
Sind also die Wähler am Stillstand schuld? Nein, das wäre auch wieder eine zu simple Deutung.
Es wäre eine Falle, würde man Studien dieser Art so interpretieren, dass man sagt: Die Wähler sind heute so konservativ geworden, denen darf man mit neuen Ideen nicht kommen, die wollen das gar nicht. Es ist eher so: Abgesehen vom Techno-Optimismus, gibt es keinen progressiven Geist, der unsere Gesellschaften durchweht. Die Konservativen sind konservativ wie eh. Und dass bei Linken extrem viel progressiver Elan vorzufinden sei, lässt sich auch nicht so recht behaupten. Und wenn das so ist, dann braucht man sich auch nicht wundern, wenn das die Mentalitäten der Bürger einfärbt.


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