Vermögenssteuern? Da ist noch etwas Luft nach oben…

Eigentlich wäre ich ja versucht, untenstehende Grafik einfach mit dem Kommentar „Ohne Worte“ zu versehen. Sie spricht im Wesentlichen ja für sich: 

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Ganz unten, als Schlusslicht also Österreich. Gerade einmal 1,3 Prozent des gesamten Steueraufkommens werden über vermögensbezogene Steuern aufgebracht. Der große Rest sind Einkommenssteuern und indirekte Steuern. Nun behaupten die Gegner von Vermögenssteuern, diese seien leistungsfeindlich. Und in der etwas dümmlichen Diskussion, die solche Kontroversen in Österreich gerne annehmen, wird dann so getan, als wären diejenigen, die für Vermögenssteuern plädieren, für „höhere Steuern“, während die anderen für „niedrigere Steuern“ seien. Aber das ist natürlich Unfug. Die Gegner von Vermögenssteuern sind nicht für „niedrige Steuern“, sondern für „niedrige Vermögenssteuern“. Da der Staat aber Geld braucht, muss er es eben von wo anders hernehmen, solange bei uns Einkünfte aus Vermögensbesitz praktisch nichts besteuert sind. Kurzum: Die Anhänger niedriger Vermögenssteuern sind also Anhänger hoher Einkommenssteuern. Let’s face it: Die Anhänger niedriger Vermögenssteuern sind selbst leistungsfeindlich, dh, sie sind dafür, dass der übergroße Anteil des Steueraufkommens von normalen Beschäftigten und hier wieder überproportional von der recht gut verdienenden Mittelschicht erbracht wird, während Bezieher großer Kapitaleinkommen oder die Erben großer Vermögen praktisch nichts beitragen. 
Mit einem Wort: Die sogenannten Leistungsträger, die 4000.- bis 6000.- Euro Brutto monatlich verdienen und Steuern und Sozialabgaben von rund 50 Prozent bezahlen, die dürfen sich bei der ÖVP und allen anderen bedanken, die die Einführung von Vermögenssteuern mit Zähnen und Klauen verhindern. 
Dank an die KollegInnen von zurPolitik.com, die diese Grafik geshared haben. 

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