In meiner Reihe „Genial dagegen“ im Wiener Kreisky-Forum habe ich kommende Woche den renommierten deutschen Ökonomen Rudolf Hickel zu Gast, der sein Buch „Zerschlagt die Banken“ vorstellen wird.
Großbanken nutzen ihre Macht, um die Politik zu manipulieren und blockieren wichtige Regulierungen. Rudolf Hickel fordert – gerade wegen der besonderen Stellung der Banken im Wirtschaftssystem – eine echte demokratische Kontrolle. Die aggressiven, teils virtuellen, von der realen Wirtschaft entkoppelten Finanzmarktprodukte, die das gesamte Wirtschaftssystem und sogar Staaten bedrohen, müssen eingeschränkt, besser noch verboten werden. Geschäftsbanken und das verhängnisvolle Investmentbanking müssen getrennt werden. Wenn die Banken sich darauf nicht einlassen, müssen sie verstaatlicht werden. Die Entmachtung der Banken ist für Hickel eine notwendige Konsequenz zur Rückgewinnung des Primats der Politik über die Unternehmenswirtschaft.
Rudolf Hickel, geboren 1942, ist einer der führenden progressiven Ökonomen Deutschlands. Hickel war Professor für Finanzwirtschaft an der Universität Bremen. Ab Mitte der siebziger Jahre war er eine der führenden Personen in der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik, die mit ihrem jährlichen „Gegengutachten“ zu den offiziellen Verlautbarungen der deutschen „Wirtschaftsweisen“ für Aufmerksamkeit sorgten.