oder: Was ist eine Krise? Und warum begrüßen wir sie? Rede bei den Berliner Brechttagen zum 50. Todestag des Dichters und Dramatikers.
Ich habe mich, so muss ich gestehen, etwas geschreckt, als ich der Einladung entnommen habe, ich möge, noch dazu im Kontext dieser Brecht-Tage, Gedanken über die „Intellektuellen und die Utopie“ anstellen. Denn schließlich ist das Ausgangsthema, das uns über fünf Tage beschäftigt, die Kollaboration von Brecht und Benjamin, also die Zusammenarbeit von zwei, wenngleich recht eigenartigen, Marxisten. Und innerhalb des Weichbildes des Marxismus soll die Utopisik ja keinen Platz haben, ja, sie ist im Kreise der Marxisten geradezu verpönt.