Gestern Abend im Burgtheater: Premiere von Shakespeares "Julius Caesar" in der Inszenierung von Falk Richter. Auf angenehme Weise konventionell, mit eingesprengter MTV-Zeichensprache. Ein Höhepunkt, die Rede des Marc Anton. Ansonsten etwas uninspiriert, aber auch nicht langweilig. Dramaturgisch etwas fragwürdig: Was einem das Stück heute noch sagt. Die Analogien, die sich anbieten, sind eher plump: Bush, Saddam. Zeitlos: Wie republikanische Werte untergehen. Aber eigentlich ist das Stück des alten Shakespeare ziemlich tot. Man müsste die zweite Hälfte großflächig umschreiben. Dennoch: Alles in allem ein angenehmer Abend. Was am Thema aktuell ist, habe ich in einem Beitrag für das Programmheft des Burgtheaters aufgeschrieben, den Sie hier lesen können.
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